Gesundheit

Nicht mehr 10.000 – neue optimale Schrittzahl pro Tag

Bislang galten 10.000 Schritte pro Tag als offizielle Empfehlung. Eine neue Studie zeigt aber, dass auch weniger reichen.

Sabine Primes
Jeder Schritt, den wir mehr zu Fuß gehen, ist ein Schritt in Richtung Gesundheit.
Jeder Schritt, den wir mehr zu Fuß gehen, ist ein Schritt in Richtung Gesundheit.
Getty Images

Wie viele Schritte bist du heute schon gegangen? Noch nie war es so leicht, das festzustellen, denn ein Blick aufs Smartphone genügt. Die meisten Geräte haben einen Schrittzähler installiert. So lässt sich die tägliche Bewegung leicht kontrollieren, von der wir alle ohnehin zu wenig machen. Aktive Mobilität stärkt die Gesundheit und wirkt sich positiv auf die Lebensqualität aus. Regelmäßige Bewegung steuert Übergewicht entgegen, verringert das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall und wirkt vorbeugend auf Krebs.

Wer den ganzen Tag sitzt, kann trotzdem Bewegung trotzdem in den Alltag integrieren. Mal die Treppen statt des Aufzugs zu nehmen ist ein erster Schritt. Es geht nicht darum, möglichst schnell im 5. Stock zu sein, sondern darum, sein persönliches Tempo zu finden. Auch wenn man nur ein Stockwerk geht, ist ein Anfang getan. Wer nach der Arbeit ein Stück vom Heimweg zu Fuß zu nimmt, tut weiteres. 

Schritte sammeln

Mit all diesen Maßnahmen sammeln wir Schritte. 10.000 haben sich als das Optimum etabliert, wiewohl es sich dabei ursprünglich um einen Werbe-Gag eines japanischen Unternehmens gehandelt hat, das im Zuge der Olympischen Spiele 1964 in Tokio (Japan) Schrittzähler verkaufen wollte. Wissenschaftler wollen nun aber herausgefunden haben, dass auch 8.000 Schritte reichen, um das Risiko eines frühen Todes deutlich zu senken. Die Studie wurde im JAMA Network Open veröffentlicht.

8.000 Schritte reichen auch

Das Team der University of California, Los Angeles (USA) untersuchte die Daten von 3.101 Erwachsenen mit einem Durchschnittsalter von 50 Jahren, die 2005-2006 an den National Health and Nutrition Examination Surveys teilnahmen und eine Woche lang einen Beschleunigungsmesser trugen. Ihre Sterbeurkunden wurden 10 Jahre später ebenfalls untersucht.

Je höher die Anzahl der Tage war, an denen die Teilnehmer 8.000 Schritte machten, desto geringer war ihr Risiko für die Gesamtsterblichkeit und die Herz-Kreislauf-Sterblichkeit nach 10 Jahren. Teilnehmer, die nur an einem oder zwei Tagen in der Woche 8.000 Schritte oder mehr schafften, hatten auch ein deutlich geringeres Gesamt- und Herz-Kreislauf-Sterberisiko. Das Erreichen des Richtwerts von 8.000 Schritten hatte bei den Teilnehmern im Alter von 65 Jahren oder älter eine viel größere Wirkung. Senioren, die an keinem Tag in der Woche 8.000 Schritte erreichten, hatten ein Gesamtsterblichkeitsrisiko von 40 Prozent. Das Erreichen dieses Ziels an ein bis zwei Tagen pro Woche reduzierte das Risiko auf 20 Prozent, und an drei bis sieben Tagen sank es sogar auf 12 Prozent.

Machbare Option für jeden

Somit können 8.000 Schritte an einigen Tagen in der Woche für Menschen, die aufgrund beruflicher oder familiärer Verpflichtungen nur schwer Zeit für regelmäßige körperliche Betätigung finden, erhebliche gesundheitliche Vorteile haben. "Angesichts der Einfachheit und Leichtigkeit des täglichen Schrittzählens, kann die empfohlene Anzahl (...) eine machbare Option für Personen sein, die gesund bleiben wollen, es aber nicht täglich schaffen", so die Wissenschaftler.

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