Gesundheit

Kribbelnde Hände – darum sollten die Alarmglocken läute

Finger und Hände schlafen ein, das ist normal. Wenn es jedoch häufiger passiert und das Kribbeln anhält, sollte man diese Tests machen.

Nadja Masoner
Jeder kennt das Gefühl vom Kribbeln in den Händen und Fingern – es ist normal bis zu einem gewissen Grad.
Jeder kennt das Gefühl vom Kribbeln in den Händen und Fingern – es ist normal bis zu einem gewissen Grad.
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Eingeschlafene Finger haben wir wohl alle schon einmal gehabt. Das Kribbeln ist zwar unangenehm, aber harmlos –zumindest in den meisten Fällen. Es sollte mit ein wenig schütteln und bewegen wieder schnell vergehen. Bei häufigeren und langanhaltenden Auftreten kann jedoch das Karpaltunnelsyndrom die Ursache sein. Um dies genau zu diagnostizieren, sollte eine Fachperson herangezogen werden. Einige Tests im voraus, kann jedoch jeder von uns, schon Zuhause durchführen.

Doch was, wenn wir diese Symptome des Kribbelns, unbehandelt lassen? Dann kann es zu einem Kraftverlust in den Fingern führen und wichtige Nervenzellen können absterben.

Schütteln und bewegen sollen bei akut auftretenden einschlafen der Hände Soforthilfe leisten.
Schütteln und bewegen sollen bei akut auftretenden einschlafen der Hände Soforthilfe leisten.
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Was ist das Karpaltunnelsyndrom?

Beim Karpaltunnelsyndrom, auch CTS genannt, sprechen wir von einer Einengung des Nervus medianus, an der Innenseite des Handgelenks. Dies ist ein Mittelarmnerv, der unseren Daumen, Zeige-, Mittel- und die dem Mittelfinger zugewandte Hälfte des Ringfingers mit Gefühl versorgt. Dieser Nerv, läuft zusammen mit mehreren Sehnen, an der Innenseite unseres Handgelenks durch eben genau diesen Karpaltunnel. Das Problem dabei ist der mangelnde Platz dieses Tunnels, denn genau bei diesem Platzmangel kann ein Karpaltunnelsyndrom entstehen.

Welche Symptome machen sich bemerkbar?

Symptome wie Kribbeln, Taubheit, Schmerzen im Daumen, Zeige- und Mittelfinger sind die auftretenden Beschwerden. Diese Symptome, können bei verschiedensten Tätigkeiten, wie Autofahren, Zeitung lesen und vielem mehr auftreten. Das Gefühl kann in der Nacht so stark werden, dass Aufwachen nicht ausgeschlossen wird. Bei häufigeren Auftreten, kommt es zu wiederholten Kribbelmissempfindungen des Ring- und Mittelfingers, später auch des Zeigefingers und Daumens. Bald schon, kann dieses Fehlempfinden ständig auftreten und bleiben. 

Das Syndrom kann angeboren oder mit andern Krankheiten einher gehen.
Das Syndrom kann angeboren oder mit andern Krankheiten einher gehen.
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Was wir über die Ursache wissen

Es lässt sich nicht auf eine Ursache festlegen. Einerseits kann der Karpaltunnel bereits angeboren verengt sein. Andererseits, kann dieses Syndrom auch mit Betroffenen von rheumatoide Arthritis, Diabetes mellitus oder auch Dialysepatientinnen und - Patienten in Zusammenhang gebracht werden. Zudem, kann aber auch eine Entzündung, oder eine Schwellung der Sehnenscheiden, diesen Nerv so einengen, dass er diese Symptome hervorruft.

Nun zu den Tests

Beim Phalen-Test, drückst du deine Handrücken fest aneinander. Ziel ist es, dass beide Handgelenke maximal gebeugt werden. Diese Position behältst du für rund eine Minute bei. Kommt es nach dem Test zu Gefühlsstörungen – sogenannten Parästhesien – wie Kribbeln oder Taubheit, gilt ein Karpaltunnelsyndrom als wahrscheinlich. Beim umgekehrten, Phalen-Test presst du für eine Minute die Handinnenflächen zusammen.

Beim Hoffmann-Tinel-Test, braucht es eine zweite Person. Man selbst sollte an einem Tisch sitzen und den Unterarm und die Hand des betreffenden Arms bequem, auf eine gerade Fläche legen. Das Gegenüber muss dann mit zwei Fingern auf den Mittelarmnerv tippen.

Mitunter wird auch empfohlen, den gesamten Verlauf des Nervs von der Zeigefingerspitze bis zum Handgelenk zu beklopfen. Der Test gilt als positiv, wenn ein Kribbeln im Daumen, Zeigefinger, Mittelfinger und/ oder Ringfinger auftritt. Ist das der Fall, ist ein Besuch bei einem Arzt oder einer Ärztin sinnvoll.

Dies sind Tests die du Zuhause durchführen kannst, eine Diagnose kann jedoch auch hier ausschließlich ein Mediziner/Medizinerin, anhand einer Untersuchung der elektrischen Leitfähigkeit des Nerves feststellen. 

Eine Diagnose kann nur von einem Mediziner festgelegt werden!
Eine Diagnose kann nur von einem Mediziner festgelegt werden!
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Diagnose Kapraltunnelsyndrom - was nun?

Es sollte so schnell wie möglich eine medizinische Therapie gestartet werden. Dafür kommen Schienen, die über Nacht getragen werden zum Einsatz. Diese soll die Aufgabe haben, das jeweilige Handgelenk ruhigzustellen und den Nerv zu entlasten. Bei gravierenderen Fällen wird eine OP durchgeführt oder eine Kortisonspritze empfohlen.

Was dein Körpergeruch über deine Gesundheit verrät

Was wenn es unbehandelt bleibt?

Die Beschwerden können zunehmen, da unsere Nerven sehr empfindlich sind. Es kann zu Funktionsstörungen kommen, wenn sie zulange Druck ausgesetzt sind - diese können bleiben. Dazu kommen Kraftverluste in der betroffenen Hand und Sensibilisierungsstörungen, da sich die Muskulatur des Daumenballens zurückbildet. Auch Nervenfasern, könnten bei einem unbehandelten Syndrom absterben, da der Druck im verengten Karpaltunnel für eine Unterbrechung des Blutstroms führt.

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