Gewohnt scharfe Töne schlug FPÖ-Chef Herbert Kickl am 1. Mai im Festzelt am Linzer Urfahranermarkt an. Eine Aussage über SPÖ-Chef Andreas Babler könnte nun jedoch juristische Folgen nach sich ziehen. Der blaue Parteiobmann bezeichnete den Vizekanzler damals als "linke Zecke". Dieser Teil der Rede ist nun ein Fall für die Justiz. Die Staatsanwaltschaft hat eine strafrechtliche Verfolgung Kickls wegen Beschimpfung eingeleitet. Dafür wurde auch die Aufhebung der Immunität von FPÖ-Chefs beantragt.
Bei den Freiheitlichen lässt der Schritt des SPÖ-Chefs nun die Wogen hochgehen. "Es ist wirklich beängstigend, wie dünnhäutig der Vizekanzler ist, der sonst in Richtung FPÖ immer sehr deftig austeilt", erklärt Generalsekretär Christian Hafenecker am Mittwoch via Aussendung. Babler sei eine "Mimose" und eine "Prinzessin auf der Erbse" legt der blaue Politiker nach. "Er tritt damit in die Fußstapfen von Christian Kern, dem im Rahmen eines SPÖ-internen Analysepapiers der Verfasser attestierte, ein "Glaskinn" zu haben."
Hafenecker zieht zudem dabei Parallelen zu einem umstrittenen Vorgehen des ehemaligen deutschen Wirtschaftsministers Robert Habeck (Grüne). In Deutschland sei es laut Hafenecker zu Hausdurchsuchungen gekommen, nachdem Nutzer Habeck in sozialen Medien als "Schwachkopf" bezeichnet hatten – ein Verhalten, das er als beispiellos und unverhältnismäßig einstufte.
"Kritiker wurden wie Schwerverbrecher behandelt", so Hafenecker. Wer auf Kritik mit strafrechtlicher Verfolgung reagiere, sei in der Politik fehl am Platz. In Richtung Babler sagte er abschließend: "Ich empfehle auch dem 'Glaskinn 2.0' Andreas Babler, politische Auseinandersetzungen in der öffentlichen Debatte und nicht im Gerichtssaal zu führen."
