Audi-Gate, NS-Sager im TV, Werbung für ein neues Medium, blaues Auge im Rennen um den Salzburger Landessprecher und natürlich der Absturz im großen "Heute"-Politranking sind nur einige wenige Schlagzeilen, die Staatssekretär Josef "Sepp" Schellhorn seit seinem Amtsantritt geliefert hat.
Während die Regierung nach vier Monaten eine erste Bilanz zog und sich selbst ein gutes Zeugnis ausstellte, konnte Schellhorn lediglich 177 Autofahrten und 9 Flüge vorweisen, wie eine aktuelle Anfrage der FPÖ an Außenministerin Beate Meinl-Reisinger zeigte. Sein Deregulierungsbüro ist erst ab Herbst einsatzbereit.
Die bislang erbrachte "Leistung" Schellhorns stößt auch bei der Opposition auf reichlich Kritik. So auch in einem nun veröffentlichten Instagram-Video von Ex-Vizekanzler und Grünen-Kultursprecher Werner Kogler.
Der ehemalige Grünen-Chef befand sich am Mittwoch auf dem Weg zur Eröffnung der Bregenzer Festspiele – umweltfreundlich im Zug, versteht sich. Anders als Schellhorn, denn dieser war in seiner kurzen Amtszeit lediglich ein einziges Mal mit der Bahn unterwegs.
Kogler nannte in dem Video Gründe, wieso er so gerne mit dem Zug unterwegs sei. Ein Hauptpunkt sei der Espresso. Der schmecke zwar nicht immer gleich gut, "das hängt von den Maschinen ab, aber der ist ok", so Kogler und nahm einen Schluck aus seiner Tasse.
Ein weiterer wichtiger Aspekt für den Grünen sei die Bewegungsfreiheit: "Stellt euch vor, du musst immer wie der Sepp Schellhorn im Dienstauto sitzen – schrecklich!", führte der Grüne weiter aus.
Ob die Bewegungsfreiheit Schellhorn aber wirklich von der klimafreundlichen Bahn überzeugen kann, ist ungewiss. Immerhin schaffte sich der Staatssekretär nur kurz nach seinem Amtsantritt einen neuen Dienstwagen an. Denn der im KFZ-Pool des Außenministeriums bereitstehende Audi A6 war dem Neos-Mann zu minder – kurzerhand gönnte er sich ein Upgrade auf einen Audi A8L.
In der Cheflimo mit langem Radstand dürfte es an Beinfreiheit nicht mangeln. Die Sitze lassen sich zurückfahren, zeitgleich wird eine Fußablage ausgefahren – per Knopfdruck. Diesen Luxus bietet die Bahn natürlich nicht.
Der Luxus, mit dem Schellhorn quer durchs Land fährt, ist aber alles andere als billig. Das monatliche Leasingentgelt betrage, laut der Anfragebeantwortung, 491,95 Euro. Zusätzlich entstehen Kosten für Wartung in Höhe von 189,71 Euro, Reifenservice in Höhe von 30,97 Euro, Verwaltungsgebühr in Höhe von 10,13 Euro sowie Mehrwertsteuer in Höhe von 144,55 Euro.
Weiters entstehen Kosten für die gesetzlich vorgeschriebene Haftpflichtversicherung (Teilkasko beginnt bei rund 300 Euro im Monat). Macht insgesamt zumindest rund 1.170 Euro, bei Vollkasko noch mehr – die Kosten für den laufenden Betrieb sind hier noch nicht dabei.
Der Steuerzahler übernimmt dabei immerhin nicht die gesamten Kosten des Luxus-Gefährts: Schellhorn steuert monatlich einen Eigenanteil bei. Sein 16.562,00 Euro schweres Staatssekretär-Salär wird monatlich um 792,99 Euro erleichtert.