NEOS-Staatssekretär Sepp Schellhorn startete fulminant. Vier Wochen nach Angelobung der Regierung landete er im ersten Polit-Barometer von "Heute" direkt in den Top 10, konnte 14 Prozent positive und 16 Prozent negative Nennungen verbuchen. Sein Bekanntheitsgrad kam sogar an jenen von Minister Norbert Totschnig heran, obwohl dieser bereits drei Jahre im Amt war.
Was dann folgte, war ein sukzessiver Negativ-Absturz: Es begann mit der Dienstwagen-Affäre (Audi A8 statt Audi A6). Auf die Kritik daran reagierte Schellhorn mit einem NS-Vergleich im TV. Wenige Tage später reiste er unter der Woche nach Berlin, um privat als Speaker aufzutreten und sich auf ein Luxus-Steak einladen zu lassen. Unterdessen schwoll die Deregulierungs-Stelle personell weiter an.
Anfang Mai rutschte Schellhorn im nächsten Polit-Ranking völlig ab, kam nur mehr auf acht Prozent Positiv-, aber schon 28 Prozent Negativ-Nennungen. Doch das war erst der Anfang. Erst danach wurde bekannt, dass der Steuerzahler für den "zu minderen" A6 weiter zahlen muss. Schellhorn angelte sich unterdessen einen weiteren Posten, wurde dank einiger Enthaltungen mit 52 Prozent gegen einen jungen No-Name aus Deutschland zum NEOS-Chef in Salzburg gewählt.
Im Außenamt wuchs die Stelle zur Entbürokratisierung weiter an. Zusätzliche Schlagzeilen lieferte ein Video Schellhorns, in dem er für ein privates Medium Werbung betrieb. Er löschte sein Konto daraufhin mit Verweis auf die Unvereinbarkeitsrichtlinie der Regierung, gestand aber immer noch keinerlei Fehler ein.
Anders sehen das offenbar die Österreicher. Im brandaktuellen "Heute"-Polit-Barometer sackt Sepp Schellhorn ins Bodenlose. Nur mehr sechs Prozent "positiv aufgefallen" stehen sage und schreibe 43 Prozent "negativ aufgefallen" gegenüber. Damit landet Schellhorn mit haushohem Abstand auf dem allerletzten Platz.
Sein Saldo aus Positiv- zu Negativ-Nennungen liegt bei beispiellosen -37 Prozent. Zum Vergleich: Selbst Herbert Kickl kommt "nur" auf -19. Ob Schellhorn da jemals wieder herauskommt?
