Die Erde bekommt Besuch aus dem All: Heute Donnerstag rast der Wolkenkratzer-große Asteroid "2025 FA22" ungewöhnlich nah an unserem Planeten vorbei. Mit bis zu 300 Metern Größe zählt er zu den "potenziell gefährlichen" Himmelskörpern - doch Forscher geben Entwarnung: Eine Kollision sei ausgeschlossen.
Der Weltraumbrocken ist ein Gigant - und wäre groß genug, um im Falle eines Aufpralls auf der Erde eine Großstadt zu vernichten. Seine Mindestentfernung zu uns erreicht er bereits in den Morgenstunden: Er nähert sich uns bis auf 835.000 Kilometer - etwas mehr als die doppelte Mond-Entfernung. Unterwegs ist er mit einer Geschwindigkeit von 39.000 km/h.
Der nun völlig sichere Vorbeiflug von 2025 FA22 wird in einem kostenlosen Live-Stream übertragen - als Countdown zur maximalen Annäherung des Asteroiden "2025 FA22" an die Erde.
Entdeckt wurde "2025 FA22" erst im März des Jahres mit einem Teleskop auf Hawaii (USA). Zunächst stufte die NASA ihn auf der sogenannten Torino-Skala kurzzeitig auf Stufe 1 ein - ein Hinweis auf minimale Einschlaggefahr. Nach weiteren Messungen wurde das Risiko aber auf null reduziert.
Für Forscher bietet der Vorbeiflug des Himmelskörpers eine ideale Gelegenheit: Weltweit laufen Beobachtungskampagnen, um Abläufe für den Ernstfall zu trainieren. Das internationale Asteroiden-Warnnetzwerk behandelt "2025 FA22" dafür in einer Übung wie einen "virtuellen Einschläger" - um Protokolle und Zusammenarbeit zu testen.
Ein Asteroid wird laut Nasa dann als ein "potenziell gefährlicher Asteroid" (potentially hazardous asteroid, PHA) eingestuft, wenn er das Potenzial hat, die Erde zu bedrohen. Das heißt: er muss der Erde auf seiner Umlaufbahn gefährlich nahe kommen und dabei eine gefährliche Größe haben. Konkret gilt das für Asteroiden, die der Erde weniger als 0,05 AE (etwa 7,5 Millionen Kilometer) nahe kommen und sehr hell sind. Die Helligkeit wird dabei als ein Zeichen für die Größe des Asteroiden herangezogen.
Auch Hobby-Astronomen können den kosmischen Brocken verfolgen: Sogar mit kleineren Teleskopen sollte er am 18. und 19. September zu sehen sein. Für alle anderen Hobby-Astronomen streamt das "Virtual Telescope Project" den Vorbeiflug live im Internet.
Das nächste Mal wird es übrigens noch spektakulärer: 2029 rast der Asteroid "Apophis" in nur 31.000 Kilometern Abstand an der Erde vorbei - näher als so mancher Satellit.