Bereits in 25 Jahren!

"Stiller Killer" – Meer bedroht Millionen Menschen

Laut Regierungsbericht könnten in Australien bis 2050 mehr als 1,5 Millionen Menschen ihr Zuhause durch Überschwemmungen verlieren.
Bernd Watzka
16.09.2025, 12:22
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Die Klimakrise trifft Australien mit voller Wucht – und das schon bald. Eine neue Risikoanalyse der Regierung zeigt: Bereits bis 2050, also in 25 Jahren, könnten mehr als 1,5 Millionen Küstenbewohner von Überschwemmungen betroffen sein. Grund ist der steigende Meeresspiegel. Die Schäden könnten sich auf umgerechnet bis zu 350 Milliarden Euro belaufen.

"Keine Prognose mehr"

"Der Klimawandel ist keine Prognose mehr – wir erleben ihn jetzt", warnt Klimaminister Chris Bowen. Besonders gefährdet seien indigene Gemeinschaften wie die Torres-Strait-Insulaner, deren Lebensraum und kulturelle Identität akut bedroht seien.

Immer mehr Hitzetote

Auch die Zahl der Hitzetoten wird in "Down Under" drastisch steigen – in Sydney könnte sie sich bis zur Jahrhundertmitte verfünffachen. Selbst Australiens Tierwelt gerät durch die Erderwärmung zunehmend unter Druck.

"Kaskadenartige Effekte"

Der aktuelle Bericht zeichnet ein insgesamt düsteres Bild: Wenn die globale Temperatur um drei Grad steigt, wird die Lage dramatisch. Forscher sprechen von "kaskadenartigen Effekten" – die Katastrophen würden demnach einander verstärken.

Hitze als "stiller Killer"

UNO-Expertin Joanne Hill nennt die Hitze einen "stillen Killer" – und fordert sofortige Maßnahmen. Auch Amanda McKenzie vom Climate Council schlägt Alarm: "Der Bericht ist beängstigend – aber wir haben noch die Wahl."

Fakt ist: Schon heute beantragt jeder Dritte im vom Untergang bedrohten Inselstaat Tuvalu Asyl in Australien – weil der Ozean immer näher rückt.

Klimakrise in Australien

Hier die wichtigsten Punkte im Überblick

  • 1. Steigender Meeresspiegel: Bis 2050 könnten laut Regierungsbericht über 1,5 Millionen Menschen an den Küsten ihr Zuhause verlieren. Besonders gefährdet sind die flachen Torres-Strait-Inseln im Norden, wo die indigene Bevölkerung lebt.
  • 2. Häufigere und tödlichere Hitzewellen: Die Zahl der hitzebedingten Todesfälle könnte sich in Großstädten wie Sydney bis zur Mitte des Jahrhunderts verfünffachen. Hitze gilt als "stiller Killer", vor allem für ältere und vulnerable Menschen.
  • 3. Zerstörung von Lebensraum: Überschwemmungen, Dürren und Buschbrände vernichten natürliche Lebensräume. Die einzigartige Tierwelt (Koalas, Kängurus, viele Reptilien) gerät immer stärker unter Druck.
  • 4. Bedrohung indigener Kulturen: Neben physischen Schäden stehen auch kulturelle Identitäten auf dem Spiel. Die Lebensweise und Traditionen indigener Gemeinschaften sind eng mit dem Land und Klima verbunden – beides ist in Gefahr.
  • 5. Wirtschaftliche Schäden: Die prognostizierten Verluste durch Klimafolgen belaufen sich auf hunderte Milliarden Euro – betroffen sind Infrastruktur, Landwirtschaft und Immobilien.

Australien ist eines der vom Klimawandel am stärksten betroffenen Industrieländer. Die Klimakrise ist dort keine Zukunftsmusik mehr, sondern bittere Realität – mit enormem Handlungsbedarf.

{title && {title} } bw, {title && {title} } 16.09.2025, 12:22
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