Er war auf einen Schlag reich: Am 3. Dezember 1995 heimste Bruno Caloone den damaligen Rekordgewinn im französischen Lotto ein. Fast 70 Millionen Franc (rund 10,7 Millionen Euro) gewann der damals 35-jährige Bankangestellte. Sein Leben veränderte sich über Nacht.
Doch der plötzliche Reichtum währte nicht lange. Anstatt sein Vermögen langfristig zu sichern, erfüllte sich der damals 35-Jährige einen Traum nach dem anderen. Er reiste viel, unterstützte großzügig Verwandte, Freunde und lokale Vereine, wie die französische Nachrichtenseite "La Voix du Nord" berichtet.
Wie andere prominente Lotto-Gewinner wurde auch Caloone schnell zum Medienphänomen. Er trat im Fernsehen auf, ganz Frankreich kannte seinen Namen. Zunächst lebte er als Wohltäter, später wollte er sich als Unternehmer etablieren. Seine Leidenschaft für den Pferderennsport führte zum Aufbau eines eigenen Stalls mit 14 Pferden.
Parallel wagte er sich in die Wirtschaft: 1997 übernahm Caloone einen angeschlagenen Fleischgroßhandel in seiner Heimatstadt Hazebrouck, um knapp 50 Arbeitsplätze zu erhalten. Das Vorhaben scheiterte jedoch. Sieben Jahre später wurde das Unternehmen liquidiert. Der finanzielle Schaden belief sich auf rund 30 Millionen Franc, etwa 4,5 Millionen Euro.
Er unternahm weitere Versuche und eröffnete etwa eine französische Bäckerei in der bosnischen Hauptstadt Sarajevo. Auch dieses Projekt brachte ihm nicht den erhofften Erfolg. 2012 ließ sich Caloone scheiden. Zu diesem Zeitpunkt war sein Gewinn nahezu aufgebraucht.
Heute lebt der frühere Multimillionär in einer kleinen Sozialwohnung. Verbitterung ist bei ihm dennoch nicht zu spüren. Er sagt, er fühle sich dort gut aufgehoben und sehe darin keinen Makel. "Ich bereue gar nichts." Wichtiger als Geld seien für ihn die Menschen gewesen, denen er helfen konnte, erklärte Caloone gegenüber einem französischen Nachrichtenportal. Und sein Glaube an das Glück ist geblieben: Noch immer spielt er regelmäßig Lotto – in derselben Bar, in der einst alles begann.