Nach litauischen Angaben sind am Wochenende gleich 14 politische Gefangene aus der autoritär regierten Ex‑Sowjetrepublik freigelassen worden – und sie befinden sich bereits in Sicherheit in Litauen.
Der spektakuläre Deal geht offenbar auf einen Überraschungstreff zurück: den Besuch des US‑Gesandten Keith Kellogg bei Machthaber Alexander Lukaschenko in Minsk.
Laut einem Sprecher des litauischen Ministerpräsidenten stammen fünf der Freigelassenen aus Belarus, dazu kommen drei Polen, zwei Litauer, zwei Japaner, ein Este und ein Schwede. Besonders für eine bekannte Oppositionsfamilie bedeutet der Coup einen Durchbruch: Swetlana Tichanowskaja teilte via X mit, dass auch ihr Mann, der frühere Präsidentschaftskandidat Sergej Ticharowski, frei ist. Der Regimekritiker war 2021 zu 18 Jahren Haft verurteilt worden, weil er gegen Lukaschenko antreten wollte.
Offiziell bestätigte die staatliche Nachrichtenagentur Belta das Treffen des autoritären Staatschefs Lukaschenko mit dem US‑Diplomaten Kellogg. Sie sprachen über "die politische Weltlage und die bilateralen Beziehungen" – hinter den Kulissen dürfte es jedoch um mehr gegangen sein.
Nach Informationen aus US‑Kreisen war der Besuch des ranghöchsten Amerikaners in Belarus seit Jahren auch ein Versuch, den festgefahrenen Friedensgesprächen zur Beendigung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine neues Leben einzuhauchen. Lukaschenko, ein enger Verbündeter Putins, bleibt eine wichtige Schlüsselfigur in der Region – und setzt nun offenbar erstmals Zeichen der Annäherung.
