Auf der Weltklimakonferenz COP30 in Belém (Brasilien) sorgt ein Vorschlag für Aufsehen: Frankreich und Spanien wollen Vielflieger zur Kasse bitten - genauer gesagt: Passagiere in der Business-Class sowie alle Privatjet-Nutzer. Ihr Ziel: Eine weltweite Abgabe auf Luxusflüge, die Milliarden für den Klimaschutz einspielen könnte.
Die Position ist klar: "Wer mehr verschmutzt, sollte auch mehr beitragen", sagte Spaniens Botschafterin María del Mar Fernández-Palacios. Die neue "Solidaritätssteuer" soll Staaten helfen, ihre Klimaausgaben planbarer zu gestalten - ohne dabei den Durchschnittsbürger zu belasten.
Auch Frankreichs Klimabotschafter Benoît Faraco unterstützt die Abgabe: Sie sei ganz im Sinne des Pariser Klimaabkommens. Insgesamt neun Länder sind bereits mit an Bord - darunter neben Spanien und Frankreich auch afrikanische Staaten wie Nigeria, Somalia und Kenia.
Die Fakten geben ihnen recht: Nur ein Prozent der Weltbevölkerung ist für über die Hälfte der Emissionen im Flugverkehr verantwortlich. Zwischen 2019 und 2023 stiegen die CO2-Werte bei Privatflügen um satte 46 Prozent, so Forscher.
Auch Deutschland zeigt sich offen. Ein Sprecher von Umweltminister Carsten Schneider sagte dem Nachrichtenmagazin "Spiegel": "Jeder, der First Class oder im Privatflieger unterwegs ist, wird ohne Probleme darauf eine Abgabe zahlen können."
Für Rückenwind sorgt auch Jennifer Morgan, frühere Klima-Beauftragte im Auswärtigen Amt: "Die Menschen sehen die Ungleichheit. Eine Steuer auf Privatjets ist gerecht - und notwendig."
Pikant: Die deutsche Regierung hatte erst diese Woche beschlossen, die Ticketsteuer ab 2026 zu senken - dafür hagelte es Kritik von Umweltschützern.