"Mr. Thompson nutzte seine Vertrauensstellung als Flugbegleiter aus, um unschuldige Kinder auszubeuten – er führte sie zu einer Flugzeugtoilette, die er präpariert hatte, um sie zu filmen und diese Videos dann zu seiner eigenen sexuellen Befriedigung anzuschauen", sagte Staatsanwältin Leah B. Foley in ihrem Plädoyer beim Prozess gegen Estes Carter Thompson III.
"Auf diese Weise hat er fünf Kindern das Gefühl der Sicherheit und des Vertrauens in die Welt um sie herum genommen und sie stattdessen mit Angst, Misstrauen, Unsicherheit und Traurigkeit zurückgelassen. Wir hoffen, dass dieses Urteil den Opfern und ihren Familien zumindest etwas Raum zur Heilung gibt."
Der Flugbegleiter Thompson (38), der für American Airlines arbeitete, war bei seinem strafbaren Tun recht rustikal vorgegangen: Mithilfe von Klebern, auf denen "Inoperative Equipment" (Außer Betrieb) und von Hand geschrieben "Sitz defekt" stand, pappte er ein Smartphone an den WC-Deckel und stellte dieses so ein, dass es bei brennender Taschenlampe den Genitalbereich seiner Opfer filmte. Dies tat er kurz bevor seine Opfer das WC betraten. Danach entfernte er es jeweils sofort wieder.
Auf einem Flug von Charlotte nach Boston im September 2023 bemerkte allerdings ein 14-jähriges Mädchen die versteckte Kamera und erzählte dies ihren Eltern, die wiederum die Crew informierten. Als andere Flugbegleiter Thompson auf die Fotofalle ansprachen, schloss er sich im WC ein und setzte das Smartphone auf die Werkseinstellungen zurück, wobei er alle Inhalte darauf löschte.
Das nützte Thompson aber wenig: Bei der Ankunft in Boston wurde er festgenommen. In seiner Tasche befanden sich noch weitere "Außer Betrieb"-Kleber. Später fanden die Ermittler heraus, dass er über einen Zeitraum von acht Monaten in mindestens vier Fällen weitere Mädchen im Alter zwischen sechs und 14 Jahren auf der Flugzeugtoilette gefilmt hatte. Zudem wurden in Thompsons Cloud rund 50 Bilder einer Neunjährigen im Schlaf und KI-generierte Kinderpornografie gefunden.
Nun wurde der Mann aus North Carolina zu einer Gefängnisstrafe von 18,5 Jahren verurteilt. Zudem bleibt er nach seiner Entlassung fünf Jahre auf Beobachtung. Thompson hatte seine Taten gestanden und zeigte vor Gericht Reue: Sein Tun sei "egoistisch, pervers und falsch" gewesen.
Dies fand auch Julia Kobick, die Richterin am US-Bezirksgericht Boston: Sie bezeichnete Thompsons Verhalten als "entsetzlich" und sagte, der 38-Jährige habe dadurch fünf Mädchen "ihre kindliche Unschuld genommen".