Zwei brutale Angriffe – zwei Prozesstage: Ein 46-jähriger Obdachloser muss sich ab Dienstag am Linzer Landesgericht verantworten. Die Anklage ist heftig: Der Mann soll am 11. Dezember seiner Ex-Frau (31) in Linz ein Messer in die Brust gerammt haben – "Heute" berichtete.
Nur Stunden vor der Attacke soll der damals 45-Jährige erst sein illegales Zeltlager in den Ebelsberger Auen in Brand gesetzt haben. Das folgende Eifersuchtsdrama machte Schlagzeilen: Der Angeklagte soll auf dem Parkplatz einer Hofer-Filiale in der Dauphinestraße auf seine Ex gewartet haben. Als die 31-Jährige aus ihrem Auto stieg, soll er zu ihr gegangen sein und auf sie eingestochen haben.
Die Schwerverletzte konnte sich noch in ihr Auto retten und ihre Chefin alarmieren. Nach der Erstversorgung wurde die 31-Jährige ins Linzer Kepler Uniklinikum gebracht. Wenig später stellte sich der Angreifer, für den die Unschuldsvermutung gilt, der Polizei.
Bei der ersten Einvernahme zeigte sich der 46-Jährige geständig. Er habe sich von seiner Ex "jahrelang nur verarscht" gefühlt. Bis jetzt bestreitet der Angeklagter aber die Tötungsabsicht. Ab Dienstag muss er sich am Linzer Landesgericht gleich wegen zwei versuchten Morden verantworten.
Denn: Schon im Juni 2024 habe er laut Anklage versucht, einen ihm Unbekannten – einen anderen Obdachlosen – zu töten. Der 46-Jährige soll den Mann auf den Boden gedrückt und mit der Faust gegen dessen Kopf und Oberkörper geschlagen haben. Auch Fußtritte gegen den Kopf habe er dem Opfer verpasst.
Der zweite Verhandlungstag ist schon für Donnerstag angesetzt. Dann wird auch ein Urteil erwartet. Sollten die Geschworenen den 46-Jährigen schuldig sprechen, droht ihm eine Freiheitsstrafe von zehn bis zwanzig Jahren oder sogar lebenslang.