Tragisches Schicksal

Mann lag 15 Jahre tot im Bett – niemandem fiel es auf

In einer Wohnung in Valencia lag ein Toter 15 Jahre lang unentdeckt. Nicht einmal seine Kinder meldeten Antonio als vermisst.
20 Minuten
13.10.2025, 20:39
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"Wir alle dachten, er lebe längst in einem Pflegeheim oder bei seinen Kindern", sagen die Anwohner von Fuensanta am Stadtrand Valencias bestürzt, nachdem die Feuerwehr am Samstag den leblosen Körper eines älteren Mannes in seiner Wohnung entdeckt hatte. Die Leiche Antonios war bereits mumifiziert – Gerichtsmediziner gehen davon aus, dass er seit rund 15 Jahren tot ist.

Auf den makabren Fund stießen Einsatzkräfte wegen eines Wasserlecks in der Wohnung im sechsten Stock des heruntergekommenen Mehrfamilienhauses. Als die Feuerwehr über den Balkon eindrang, bot sich ihr ein Bild des Grauens: Antonio lag vollständig bekleidet auf seinem Bett, umgeben von Tauben und Insekten. Nun fragt sich ganz Spanien: Wie konnte niemand – nicht einmal seine Kinder – den Tod dieses Mannes bemerken?

Trennung veränderte Antonios Leben

Seine Geschichte ist die einer tiefen Einsamkeit mitten in der Großstadt, schreibt die Zeitung "El País". Seit seiner Trennung vor drei Jahrzehnten hatte sich Antonio vollständig zurückgezogen. Man sah ihn nur selten – manchmal im Supermarkt oder niedergeschlagen auf einem Spaziergang entlang der Allee. In seiner Stammbeisl saß er still für sich, trank ein Glas und ging wieder. Irgendwann blieb er einfach fort – und niemand stellte Fragen.

Dass seine Kinder sich nicht um den Vater kümmerten, erklärt wohl eine Aussage eines Polizeibeamten: "Antonio hat seine Familie vor 30 Jahren verlassen."

Alle Rechnungen bis heute bezahlt

Bemerkenswert ist, dass sein Briefkasten trotz jahrelanger Abwesenheit nicht überquoll. Auch Strom- und Wasserrechnungen wurden weiterhin bezahlt. Die Polizei vermutet, dass Antonios Rentenzahlungen von der Sozialversicherung ununterbrochen weiterliefen, da er nie als tot oder vermisst gemeldet wurde. Wahrscheinlich wurden die fälligen Beträge automatisch von seinem Konto abgebucht.

Am Montag hätte Antonio Famoso seinen 86. Geburtstag gefeiert. Eine Autopsie soll nun das genaue Todesdatum und die Ursache klären. Die Wohnungstür war von innen verschlossen, Hinweise auf ein Verbrechen gibt es nicht. Die Ermittler gehen von einem natürlichen Tod aus – und von einem tragischen Schicksal, das 15 Jahre lang unbemerkt blieb.

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