Grauenhafte Vorwürfe gegen zwei arbeitslose Algerier (24, 32): Das Duo soll sich in der Nacht auf den vergangenen Nationalfeiertag (26. Oktober) in Wien an zwei Schülerinnen im Alter von 14 und 15 Jahren vergangen haben. In einem illegal bewohnten "Horrorhaus" in Wien-Brigittenau sei es zu massivem Missbrauch und sogar zur Vergewaltigung gekommen.
Die Mädchen waren kurz vor Mitternacht am Keplerplatz mit den beiden Männern in ein Taxi eingestiegen, "um ein bisschen Party zu machen". Kurz nachdem sie im heruntergekommenen Haus angekommen waren, soll der Ältere das 15-jährige Mädchen gepackt, gewürgt, zum Sex gezwungen haben. Würgemale, Hämatome und Kratzer zeugten vom brutalen Übergriff.
"Der Jüngere hielt mir währenddessen eine Waffe an die Schläfe", gab die 14-Jährige an, ebenfalls missbraucht worden sein soll. Beide Opfer konnten erst flüchten, als die Verdächtigen eingeschlafen waren. Sie gaben später an, "wie Gegenstände" behandelt worden zu sein.
Beim ersten Prozesstermin im März entgegnete der ältere Angeklagte: "Wir wollten nur ein bisschen Spaß haben. Sie haben TikTok-Videos gedreht und wir haben ein bisschen geraucht, ich habe Kokain genommen." Erst mit den belastenden DNA-Spuren konfrontiert gestanden beide Männer geschlechtliche Handlungen ein, schoben die Schuld jedoch auf die Mädchen. "Sie wollten das."
Andreas Reichenbach vertrat den 24-jährigen Zweitangeklagten. Er erklärte, dass die Party völlig ruhig gewesen sein soll und die beiden Mädchen "nur gechillt" hätten. Sein Mandant sei zwar an dem Tag vor Ort gewesen, zu einer Vergewaltigung sei es jedoch nicht gekommen. "Er spricht ja kein Wort Deutsch und die Mädchen waren schon unter Drogen, als sie dort ankamen."
Übrigens konnten die Opfer selbst am nächsten Tag noch nicht befragt werden, so zugedröhnt waren die jungen Mädchen. Im Spital wurden sogar Herzmuskelstörungen festgestellt aufgrund des massiven Drogenkonsums. Die am Mittwoch vorgespielte kontradiktorische Aussage fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Den Verdächtigen drohten bis zu zehn Jahre Haft.
Am Mittwoch fielen die Urteile in Vergewaltigung-Causa gegen die zwei Algerier: Der Erstangeklagte fasste 5 Jahre und 6 Monate Haft aus. Der von Andreas Reichenbach verteidigte Zweitangeklagte kam mit 3 Monaten bedingter Haft wegen sexueller Belästigung davon und wurde vom Vergewaltigungsvorwurf (nicht rechtskräftig) freigesprochen.