Es ist das unsichtbare Rückgrat des ORF – jetzt wurde es komplett erneuert: Am Küniglberg hat der öffentlich-rechtliche Rundfunk sein neues Content Management Center (CMC) in Betrieb genommen. In dem "zentralen Nervensystem" laufen künftig alle Fäden für TV-, Radio- und Online-Ausspielungen zusammen.
"Wir sind hier technologischer Vorreiter in Europa", sagt Technikdirektor Harald Kräuter gegenüber Medienvertretern und der APA. Mit dem Umstieg auf die SMPTE-2110-Technologie ist Schluss mit hunderten Kabeln für jedes einzelne Videosignal – jetzt läuft alles übers Netzwerk. Das bedeutet: mehr Flexibilität, schnelleres Reagieren, weniger Kosten.
Rund 150.000 Programmstunden werden jährlich über das neue System ausgespielt – die Veränderung im Hintergrund soll Zuschauerinnen und Hörer idealerweise gar nicht auffallen. "Gut wäre, wenn die Menschen es gar nicht merken", sagt Kräuter.
Für das Technikpersonal ist der Umbau hingegen ein Gamechanger: Aus Hardware-Spezialisten wurden Software-Profis. Über 300 serverintegrierte Systeme müssen rund um die Uhr überwacht werden. Die Cybersicherheit spielt dabei eine zentrale Rolle: "Ein Ausfall ist keine Option. Ein Fehler ist keine Option".
Auch ORF 3 ist jetzt technisch integriert, die Anlage in Pfarrwerfen wurde geschlossen. Der letzte Feinschliff am System soll bis Jahresende erledigt sein.
Kostenpunkt für das neue ORF-Nervenzentrum: stolze 20 Millionen Euro – bezahlt aus dem laufenden Budget.