Berechnung zeigt

Mercedes scheitert als einziger Hersteller an CO2-Ziel

Mercedes-Benz droht als einziger europäischer Hersteller, die EU-Emissionsziele zu verfehlen und muss wohl auf Emissionspools zurückgreifen.
Newsdesk Heute
08.09.2025, 09:02
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Mercedes-Benz ist laut Berechnungen der Organisation Transport and Environment (T&E) derzeit der einzige europäische Autobauer, der Gefahr läuft, die EU-Emissionsziele zu verfehlen.

Das Unternehmen dürfte laut T&E die von der EU zwischen 2025 und 2027 erlaubten durchschnittlichen Emissionsgrenzwerte um zehn Gramm pro Kilometer (gCO₂/km) überschreiten.

Volkswagen, BMW, die Opel-Mutter Stellantis und Renault schaffen ihre Ziele, weil sie in den ersten sieben Monaten dieses Jahres deutlich mehr E-Autos verkauft haben als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Die Emissionsziele, auch Flottengrenzwerte genannt, geben vor, wie viel Kohlendioxid die neuen Autos eines Herstellers im Schnitt höchstens ausstoßen dürfen. Jeder Hersteller hat dabei einen eigenen Wert.

Laut T&E werden Volkswagen, BMW, Stellantis und Renault die Vorgaben für 2025 bis 2027 erfüllen: Volkswagen nur ganz knapp, Renault mit zwei Gramm besser als nötig, Stellantis mit neun Gramm unter dem Grenzwert und BMW sogar mit 13 Gramm darunter.

Notpflaster: Emissions-Zertifikate

Um Strafen bei Nichterfüllung der Emissionsziele zu vermeiden, können die Autobauer in der EU die CO₂-Werte ihrer Neuwagen von heuer mit denen der nächsten zwei Jahre verrechnen. Wer also heuer die Grenzwerte verfehlt, kann das 2026 und 2027 noch ausgleichen. Verfehlt ein Hersteller auch nach dieser dreijährigen Übergangszeit die Vorgaben, kann er sich mit anderen, besser abschneidenden Firmen zusammentun und sogenannte Pools bilden. Für diese Gruppe gilt dann ein gemeinsamer Grenzwert, der eingehalten werden muss.

T&E geht davon aus, dass Mercedes-Benz davon Gebrauch machen wird: Das Unternehmen müsste seine aktuellen Pool-Partner Volvo Cars und Polestar für Emissionszertifikate "im Rahmen eines sogenannten Pooling-Zusammenschlusses bezahlen".

Mercedes-Boss Ola Källenius beklagt die EU-Vorgaben.
Bernd Weißbrod / dpa / picturedesk.com

Mercedes will Verbrenner-Verbot kippen

Mercedes-Chef Ola Källenius forderte in einem Interview mit "Welt am Sonntag" und "Business Insider" erst am Samstag eine Abkehr vom EU-Verbrennerverbot. "Wir brauchen mehr Flexibilität. Hybride und effiziente Hightech-Verbrenner sollten Teil des Wegs bleiben, sonst riskieren wir Akzeptanz und Arbeitsplätze", sagte er.

T&E warnte am Montag davor, die EU-Vorgaben auf Druck der Autohersteller weiter zu lockern. "Einige Hersteller reden die Erfolge der letzten Jahre mit Absicht schlecht, weil sie die Flottengrenzwerte schwächen wollen", erklärte der Geschäftsführer von T&E Deutschland, Sebastian Bock.

"In der Realität sehen wir aber einen schnellen Anstieg der E-Auto-Verkäufe und Ladepunkte in ganz Europa. Die Emissionsrichtlinien spielen dabei die entscheidende Rolle."

Nur wenn die EU jetzt Kurs halte, habe die europäische Automobilindustrie eine Chance im globalen E-Auto-Wettbewerb.

E-Autos werden immer billiger

T&E rechnet damit, dass der Anteil der E-Autos bei den Neuzulassungen in der EU heuer 18 Prozent erreicht. Bis 2027 soll dieser Anteil auf 25 Prozent steigen und bis 2030 bei über 55 Prozent liegen.

Wegen günstigerer Batterien wird es auch neue, billigere E-Auto-Modelle geben. Im Jahr 2027 erwartet T&E mindestens 19 Modelle in Europa, die weniger als 25.000 Euro kosten.

{title && {title} } red, {title && {title} } 08.09.2025, 09:02
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