Weniger Kirchenaustritte

Immer mehr junge Menschen besuchen wieder die Messe

Die Zahl der Gottesdienstbesucher steigt. Besonders junge Menschen kehren zurück. Kirchenaustritte nehmen ab, Social Media zeigt Wirkung.
Niederösterreich Heute
20.09.2025, 07:00
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Der Sonntags-Gottesdienst erlebt derzeit ein kleines Comeback – das zeigen aktuelle Zahlen der österreichischen Bischofskonferenz, die am Mittwoch veröffentlicht wurden. An einem bestimmten Zählsonntag im Vorjahr wurden rund 379.000 Gläubige in den Kirchen gezählt. Das sind um etwa 30.000 mehr als beim Vergleichs-Sonntag im Jahr 2023.

Vor allem in der Erzdiözese Wien und in der Diözese St. Pölten kommen wieder mehr Menschen zur Messe. Wie orf.at berichtet, sind es besonders die Jungen, die den Weg zurück in die Kirche finden. Thomas Fischbacher, Sprecher der Diözese St. Pölten, erklärt dazu gegenüber dem "ORF NÖ": "Vor allem kommen mehr junge Menschen als früher in die Kirche." Die Diözese setzt verstärkt auf Social Media, um ihre Botschaften zu verbreiten. "Die Jugendlichen treten über Social Media viel mit der Kirche in Kontakt, stellen Fragen zum Glauben und – wir merken es – viele suchen Halt. Das freut uns natürlich sehr. Wir bekommen auch viel positives Feedback", sagt Fischbacher weiter.

Auch bei den Kirchenaustritten gibt es in St. Pölten eine positive Entwicklung. Im Vorjahr sind dort um rund 2.000 Menschen weniger aus der Kirche ausgetreten – insgesamt waren es 6.681. Im Jahr davor lag die Zahl noch bei 8.763 Austritten. Gleichzeitig ist die Zahl der Wieder- und Neueintritte von 308 auf 407 gestiegen. Ein Grund dafür: In St. Pölten kann man seit kurzem auch online wieder in die Kirche eintreten. Mehr dazu findest du bei noe.ORF.at.

Die Diözese will in den kommenden Monaten weitere Schritte setzen, um noch mehr – und vor allem junge – Menschen für die Kirche zu begeistern. Geplant sind zusätzliche Social-Media-Aktionen und ein modernerer Online-Auftritt, bei dem auch jüngere Priester stärker eingebunden werden.

Auch beim Kirchenbeitrag soll sich etwas tun. Laut Fischbacher will man für mehr Transparenz sorgen und die Sprache moderner gestalten. Ziel ist es, gerade den Jungen besser zu zeigen, wofür ihr Beitrag verwendet wird – etwa für Traditionen, das Vereinsleben oder Bildungsangebote. "Also jenen Dingen, die der Jugend wichtig ist", so Fischbacher zum ORF.

Österreichweit ist die Zahl der Austritte aus der katholischen Kirche im Vorjahr spürbar zurückgegangen: 71.531 Menschen haben die Kirche verlassen, 2023 waren es noch 85.163. Im Jahr 2022 gab es 90.975 Austritte, 2021 waren es 72.222.

Die Zahl der Katholiken in Österreich ist im vergangenen Jahr leicht gesunken, bleibt aber insgesamt stabil. Ende 2024 waren laut amtlicher Statistik 4.557.471 Menschen katholisch, nach 4.638.842 im Jahr 2023. Der Rückgang liegt nicht nur an Austritten, sondern auch an weniger Taufen, mehr Sterbefällen und dem Verhältnis von Zu- und Wegzügen.

Das Engagement der freiwilligen Mitarbeiter bleibt laut Statistik konstant, ebenso die Zahl der Priester und hauptamtlichen Angestellten.

{title && {title} } red, {title && {title} } 20.09.2025, 07:00
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