Salzburg

Messerstich-Opfer liefert 5 Erklärungen – Anzeige

Nach fünf verschiedenen, teils widersprüchlichen Erklärungen für seine Messerstichverletzung am Rücken wurde ein Salzburger selbst agezeigt.

Leo Stempfl
Die Polizei musste sich täglich ändernde Erklärungen für den Messerstich anhören. (Symbolbild)
Die Polizei musste sich täglich ändernde Erklärungen für den Messerstich anhören. (Symbolbild)
Getty Images

Bereits am 9. April verständigte das Tauernklinikum Zell am See die Polizei über einen Mann, der mit einer Stichverletzung im Rücken von der Rettung eingeliefert wurde. Aufgrund der widersprüchlichen Angaben des 29-Jährigen aus Bruck und seiner 43-jährigen Lebensgefährtin gestaltete sich die Sachverhaltsdarstellung äußerst schwierig.

Bei den Einvernahmen gab der Pinzgauer einerseits an, im Kellerabteil auf einen Karton mit einem darin befindlichen Messer gefallen zu sein, andererseits sagte er aus, auf eine Eisenstange im Keller gefallen zu sein. Am nächsten Tag behauptete der Mann, mit einem Messer die Stiege hinuntergefallen zu sein, am nächsten Tag habe er sich selbst verletzt und zuletzt sei er überfallen worden.

Frau gesteht "Unfall"

Messer oder Eisenstange konnten nicht aufgefunden werden. Ein Sturzgeschehen wird von den Ärzten des Krankenhauses weitgehend ausgeschlossen. Schlussendlich gestand der Mann in seiner Einvernahme am 12. April, dass ihm seine Lebensgefährtin während eines Streits den Stich in den Rücken zugefügt hatte. Auch die Frau ist geständig. Beide geben an, dass es sich um einen Unfall gehandelt habe.

Am 15. April fanden Beamte in der Wohnung zudem etwas über 60 Gramm Cannabiskraut und Tabak-Cannabiskraut und stellten dieses sicher. Die Pinzgauerin wird wegen absichtlich schwerer Körperverletzung angezeigt, der 29-Jährige wegen Suchtmittelbesitz. Die Staatsanwaltschaft Salzburg ordnete die Anzeige auf freiem Fuß an.

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