Auf Instagram ging es los: Dort kritisierte Gruber die "alljährliche Regenbogen-Propaganda" im Juni – bekanntlich der Pride Month. Die EU habe die bunte Fahne "de facto schon zum Hoheitsabzeichen erklärt". Für die FPÖ sei das kein Thema: "Es gilt Rot-Weiß-Rot!"
Jetzt hat der blaue Landtagsabgeordnete im einschlägigen Fernsehsender RTV nachgelegt: Die Pride Parade sei für ihn ein "Ausnahmezustand, den ich nirgends haben möchte". Gruber pocht auf ein gesetzliches Verbot der Veranstaltung.
Die Forderung stößt den Grünen auf: Das Ansinnen sei "nicht nur demokratiepolitisch höchstbedenklich, sondern auch weltfremd und ein Angriff auf einen wichtigen Teil unserer Gesellschaft".
„Das ist eine politische Entgleisung, die nicht mehr unter die Kategorie 'Ausrutscher' fällt.“Stefan KainederGrüner Landessprecher
Dass Gruber im Vorjahr eine Regenbogenfahne demonstrativ in den Müll geworfen hat, sei "bereits geschmacklos und tief genug" gewesen. Jetzt aber träume er öffentlich davon, queere Sichtbarkeit zu verbieten. "Das ist eine politische Entgleisung, die nicht mehr unter die Kategorie 'Ausrutscher' fällt", kritisiert Landessprecher Stefan Kaineder.
Auch Neos-Landessprecher Felix Eypeltauer sieht "nun eine rote Linie überschritten": Das Statement sei klar freiheits-, demokratie- und verfassungsfeindlich. "Wenn etwas nicht genehm ist, wird es eben verboten." Für Eypeltauer ist die Aussage besonders brisant, weil die FPÖ in Oberösterreich Regierungspartei ist.
Für die Aktion vom vergangenen Herbst erntete der FP-Politiker einen Riesen-Shitstorm. Er wurde auf Insta mit Regenbogen- und Einhorn-Emojis regelrecht überhäuft.
Bunt, laut – und leider mit bitterem Beigeschmack: Die Linz Pride feierte einen Besucherrekord, mitten drin sorgte ein Hitlergruß für Kopfschütteln.
Die Polizei schritt sofort ein und brachte den 23-Jährigen zur Vernehmung. Er zeigte sich nicht geständig und wurde nach dem Verbotsgesetz bei der Staatsanwaltschaft angezeigt.