In Monza brach Max Verstappen die McLaren-Dominanz, Oscar Piastri motzte wegen der "Papaya-Rules". Der Niederländer im Red Bull dominierte das Rennen, triumphierte mit fast 20 Sekunden Vorsprung auf Lando Norris auf dem zweiten Platz und Oscar Piastri auf Platz drei – ein Sieg, der an alte Zeiten erinnerte. Bei McLaren ging nicht nur die Siegesserie zu Ende, bei den Briten gab es nach einem verpatzten Boxenstopp und dem Einsatz der "Papaya-Rules" interne Unstimmigkeiten.
Eigentlich sah bis zur 45. Runde des Grand Prix alles danach aus, als würde Lando Norris seinen zweiten Platz ungefährdet nach Hause fahren. Allerdings verpatzte seine Crew bei einem Boxenstopp den linken Vorderreifen – Teamkollege Oscar Piastri zog in der Zwischenzeit vorbei. Anschließend folgte Aufregung: Der Australier wurde von seinem Renningenieur angewiesen, den Platz zurückzutauschen, um die alte Ordnung wieder herzustellen.
Die Teamorder schmeckte dem WM-Leader gar nicht. "Wir haben gesagt, dass eine Panne zum Racing dazugehört. Aber wenn ihr es unbedingt wollt, dann mache ich es", erwiderte der sichtlich frustrierte Piastri am Funk. Norris sah seine Vorreihung naturgemäß wesentlich entspannter: "Es war im Team abgesprochen und jeder hat zugestimmt." In Runde 49 beugte sich der Australier dann der Forderung, überließ seinem Teamkollegen den Vortritt.
Nach dem Rennen zeigte sich der WM-Leader dann doch einsichtig, sagte über die strittige Situation: "Es war eine faire Angelegenheit. Lando hat den Platz ohne seinen Fehler verloren." Über seine angespannten Worte am Funk meinte der Australier: "Ich habe das am Radio gesagt, was ich gesagt habe. Aber als ich die zweite Anfrage bekam, stellte ich mich nicht gegen das Team"
Auch McLaren-Teamchef Andrea Stella erklärte nach dem Rennen die Teamorder. "Die Boxenstopp-Situation ist nicht nur eine Frage der Fairness, sondern auch eine Frage der Übereinstimmung mit unseren Prinzipien." Aussagen, die erneut zeigen, welchen Stellenwert die teaminternen "Papaya-Rules" für den Italiener haben. Im Vordergrund stehe demnach stets "das Interesse des Teams". Aktuell führt Piastri die Weltmeisterschaft an, hat 31 Punkte Vorsprung auf seinen britischen Teamkollegen. Max Verstappen liegt abgeschlagen am dritten Platz, hält momentan bei 230 Zählern – hat somit nur noch eine minimale Chance seinen WM-Titel zu verteidigen.