"Hab paar Wochen gebraucht"

Musical-Star ist auf Bühne "eingeschüchtert"

Schon seit Jahrzehnten steht Sängerin Carin Filipčić auf der Bühne. Unsicher ist sie manchmal trotzdem noch.
Heute Entertainment
24.10.2025, 06:00
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Auf den Musicalbühnen geht Carin Filipčić (54) ein und aus, jetzt wagt sich die 54-Jährige auf neues Terrain: eine Operette in der Volksoper. In "Eine Nacht in Venedig" feiert die Sängerin am 25. Oktober ihr Debüt auf der Bühne.

Maskiertes Chaos

In der Operette "Eine Nacht in Venedig" von Johann Strauss spielt sich während des venezianischen Karnevals ein turbulentes Verwechslungsspiel ab. Der lebenslustige Herzog von Urbino will die schöne Barbara Delaqua, Ehefrau eines Senators, verführen.

Doch durch Verkleidungen, Masken und Intrigen wird jedoch alles kompliziert: Statt Barbara landet die Fischerstochter Annina in den Armen des Herzogs. Währenddessen amüsieren sich Barbara und ihr junger Verehrer Enrico unerkannt im Karnevalstreiben. Am Ende lüften sich alle Masken, Missverständnisse werden aufgeklärt – und aus dem Chaos entsteht ein heiteres Happy End voller Musik, Liebe und Witz.

„Solange es alte, weiße Männer gibt, die blöde Sprüche klopfen, muss es solche Rollen geben“
Carin Filipčićim Gespräch mit "Heute"

Filipčić schlüpft in die Rolle der Agricola, die "Gattin des linken Senators": "Es ist zwar eine Minirolle, aber ich finde sie super – vor allem, weil sie sich beim Maskenball als Rosie the Riveter, also diese 'We can do it'-Frau, verkleidet. Da steckt viel Frauenpower und Aktivismus drin – zum Teil sogar überzeichneter Aktivismus. Aber ich denke mir: 'Solange es alte, weiße Männer gibt, die blöde Sprüche klopfen, muss es solche Rollen geben'".

Neue Challenge

Dass der Unterschied zwischen Operette und Musical gar nicht so groß ist, hat die Schauspielerin auch schnell entdeckt, aber anfangs war sie nervös: "Ich wäre unehrlich, wenn ich sagen würde, ich bin da reinspaziert und dachte: 'So, hier bin ich'. Ich war anfangs eingeschüchtert, ganz klar, hab schon ein paar Wochen gebraucht, bis ich gemerkt habe: 'Hey, so viel Unterschied ist da jetzt auch nicht zu dem, was du normalerweise machst: singen, spielen, tanzen'. Ja gut, diesmal halt zu Johann Strauss!", lacht sie im Interview.

Ein weiteres Debüt feiert sie auch: "Das ist übrigens auch mein Debüt ohne Mikrofon – das erste Mal in 30 Jahren, dass ich diesen Job komplett unverstärkt mache. Im Musical haben wir natürlich auch oft Live-Orchester, aber meist komplettiert mit Band-Formation – mit E-Gitarre, E-Bass, Drums, die natürlich verstärkt sind. Da kommst du ohne Mikrofon nicht drüber, keine Chance! Und freilich hatte ich meine Bedenken, mit diesem riesigen Volksopern-Orchester, das da so wunderschön spielt, 'Schaffe ich das?' – Und ja, ich schaffe es. Ich bin hörbar. Das war eigentlich die wirkliche Challenge".

Beim Maskenball auf der Bühne, sieht man die Videospielcharaktere Super Mario und Luigi, sowie Superman: "Genau, anstatt klassisch maskiert und mit Reifröcken und Fächern, sieht man dort moderne Figuren", erklärt die Darstellerin die Figuren.

"Erstens ist es ein Mörderlacher, wenn man die verschiedenen Figuren aus Comics oder Kino auf der Bühne nach und nach entdeckt, und zweitens: Wollen wir die Dinge, die Stücke denn wirklich immer so sehen, wie wir sie schon kennen? Wollen wir uns dadurch im schlimmsten Fall langweilen? Also ich nicht", erklärt sie die Freude am Stück.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 24.10.2025, 07:30, 24.10.2025, 06:00
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