Sohn klagt an

Mutter starb in Spital – "Kette mit Anhänger ist weg!"

Am 8. August verstarb die Mutter von Christian K. im Krankenhaus. Eine Kette mit Anhänger der Toten ist seitdem spurlos verschwunden.
Christine Ziechert
02.09.2025, 07:00
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Die vergangenen Wochen waren für Christian K. (52) schwer: Am 8. August starb seine Mutter im Alter von 81 Jahren auf der Intensivstation des AUVA Traumazentrums in Meidling: "Sie ist am 6. August gestürzt und wurde dann ins Krankenhaus gebracht", berichtet der 52-Jährige.

Im Spital kam es dann zu Komplikationen: "Sie ist dreimal kollabiert, der Herzalarm wurde ausgelöst. Sie wurde wiederbelebt, an die Geräte angeschlossen und auf die Intensivstation überstellt", meint Christian K. Der Zustand seiner Mutter verschlechterte sich derart, dass am 8. August beschlossen wurde, die Geräte abzustellen.

Fürsorgliche Betreuung auf der Intensivstation

Auf der Intensivstation wurde die 81-Jährige mitfühlend und fürsorglich betreut: "Es war ungemein tröstlich und beruhigend für uns, gemeinsam mit der zuständigen Schwester meine Mutter bis zum Schluss zu begleiten. Dafür möchte ich meinen besonderen Dank aussprechen", erklärt Christian K.

Unter die Trauer um seine Mutter mischt sich nun allerdings auch Bitterkeit: Denn der 81-Jährigen wurde aufgrund der medizinischen Notfälle eine rund 60 Zentimeter lange Panzergoldkette samt Herz-Anhänger abgenommen – diese ist nicht mehr auffindbar.

Goldkette samt Anhänger ist verschwunden

"Ich wollte die Kette nach dem Tod meiner Mutter abholen. Zuerst wurde mir mitgeteilt, dass sie sich im Nachtkästchen befindet, und dass der Schlüssel aus unerklärlichen Gründen verschwunden ist. Dann wurde ein Haustechniker mit der Öffnung der Kastentür beauftragt, aber sie war nicht da", berichtet Christian K.

Wenig später wurde dem 52-Jährigen dann in einer zweiten Version erklärt, dass die Kette in einem kleinen Sackerl auf dem Nachttisch deponiert wurde. "Der Pflegedienstleiter hat mir mitgeteilt, dass man sich nicht aus der Verantwortung nehmen möchte, aber letztendlich nichts dafür könne, dass sie verloren gegangen ist. Er meinte, dass solche Fälle öfters vorkommen und ich mir nichts antun soll."

„Der Verlust des Herz-Anhängers, den meine Mutter ständig bei sich hatte, ist sehr schmerzhaft“
Christian K.vermisst die Kette seiner toten Mutter

Christian K. geht es nicht um den finanziellen Verlust: "Ich trage die Anhänger meiner verstorbenen Verwandten, also meines Vaters, Onkels, meiner Tante und meiner Großmutter, mit meinem Anhänger, den ich von meinen Eltern zum 16. Geburtstag bekommen habe. Somit ist der Verlust dieses Herz-Anhängers, den meine Mutter ständig bei sich hatte, unwiederbringlich und sehr schmerzhaft. Ich habe den Verdacht, dass die Gegenstände verschlampt oder gestohlen wurden und man sich nach mehreren Tagen eine 'stimmige' Version zum Ablauf zurechtgelegt hat." Der Wiener wandte sich daher an die AUVA-Ombudsstelle.

AUVA untersuchte den Fall

"Heute" fragte bei der AUVA nach, wie es zum Verlust der Kette kommen konnte: "Am 8. August kam es zu einer Reanimationssituation. In diesem Zuge wurde die Halskette mit Anhänger abgenommen, zunächst an der Betthalterung aufgehängt und in ein – eigentlich für Zahnersatz vorgesehenes und daher mit der Aufschrift 'Zahnersatz' versehenes – Säckchen verwahrt. Dieses Säckchen ist leider nicht mehr auffindbar. Wir bedauern den Verlust außerordentlich und gehen nach aktuellem Stand davon aus, dass es in der akuten Notfallsituation versehentlich entsorgt wurde", erklärt ein Sprecher.

Die AUVA nehme den Fall sehr ernst, der Sachverhalt sei umfassend geprüft und dokumentiert worden: "Wir bedauern den Verlust der Halskette sehr", heißt es weiter. Der Verlust der Kette (mit einem ungefähren Wert) sei bereits der Versicherung der AUVA gemeldet worden: "Auch der Notar wurde informiert, damit er den Wert der Halskette bei der Verlassenschafts-Abwicklung berücksichtigen kann."

Neuer Herz-Anhänger als Erinnerung

Mittlerweile wurde Christian K.'s Mutter eingeäschert: "Ich habe jetzt einen vergoldeten Herz-Anhänger mit ihrem Fingerabdruck anfertigen lassen – das ist ein schönes Andenken. Aber es ist eben nicht das Original. Ich finde es einfach letztklassig, wie mit den Sachen der Verstorbenen umgegangen wird."

{title && {title} } cz, {title && {title} } Akt. 02.09.2025, 08:45, 02.09.2025, 07:00
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