Zettel falsch beschriftet

Spital-Panne – Sohn musste tote Mutter identifizieren

Bestatter Marijan Martinovic wollte am Mittwoch die tote Mutter eines Klienten aus der Pathologie abholen. Doch die Leiche war falsch gekennzeichnet.
Christine Ziechert
22.08.2025, 06:00
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Peinliche Panne im AUVA Traumazentrum in Meidling: "Memoria"-Bestatter Marijan Martinovic wollte am Mittwoch gegen 10 Uhr die tote Mutter (63) eines Klienten aus der dortigen Pathologie abholen.

"Nach der regulären Übergabe durch den Pathologen öffneten wir das entsprechende Kühlfach und begannen mit der vorgeschriebenen Identitätskontrolle. Dabei fiel sofort auf, dass der Fußpass der Verstorbenen einen völlig falschen Namen trug, der Handpass jedoch den richtigen", berichtet der Bestatter.

Sohn musste tote Mutter per Fotos identifizieren

Zwei Kühlfächer weiter wurde das Bestatter-Team schließlich fündig: "Dort entdeckten wir eine Verstorbene, deren Name exakt mit dem fehlerhaften Fußpass übereinstimmte – eine fatale Verwechslung, die ohne uns unbemerkt geblieben wäre", meint Martinovic.

Doch damit war die Sache noch nicht erledigt: Um sich absolute Gewissheit zu verschaffen, musste der Bestatter den Sohn – entgegen seinem ursprünglichen Wunsch – dazu bewegen, anhand von vor Ort gemachten Fotos in der Pathologie, seine Mutter selbst zu identifizieren: "Diese Fotos haben natürlich die ungeschönte Wahrheit gezeigt. Es war ein Spagat zwischen Emotionalität und Professionalität."

„Wenn ein Bestatter die falsche Leiche mitgenommen hätte, wäre Chaos ausgebrochen“
Marijan MartinovicBestattungsunternehmer

Eine Verwechslung hätte schwerwiegende Folgen gehabt: "Wenn ein anderer Bestatter gekommen wäre und die falsche Leiche mitgenommen hätte, wäre Chaos ausgebrochen. Zum Glück haben wir den Fehler erkannt. Der anwesende Pathologe war selbst sprachlos. Er verwies darauf, dass die Markierungen offenbar nicht von der Pathologie, sondern von den jeweiligen Stationen stammen", so Martinovic.

Auf "Heute"-Nachfrage bedauert die AUVA den Fall sehr und entschuldigt sich bei den Angehörigen: "Nach gründlicher interner Prüfung müssen wir mit Bedauern bestätigen, dass es tatsächlich zu einem Fehler in einem äußerst sensiblen Bereich gekommen ist. Wie genau es dazu kam, wird derzeit abteilungsübergreifend untersucht. Gleichzeitig werden unsere am Prozess beteiligten Mitarbeiter:innen entsprechend nachgeschult", erklärt ein Sprecher.

{title && {title} } cz, {title && {title} } Akt. 22.08.2025, 07:24, 22.08.2025, 06:00
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