"X" statt Geschlechtsangabe

Queeres Bündnis fordert diversen Pass für Österreich

Als erste nicht-binäre Person bekam Emil unlängst ein "X" statt des Geschlechts in den Pass. Nun wird gefordert, dass das zum Standard werden soll.
Jana Stanek
01.09.2025, 16:55
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Emil bekam vor drei Wochen endlich einen nicht-binären Pass – und ist somit die erste nicht-binäre Person in Österreich, die statt des Geschlechts ein "X" eingetragen bekam. Das war allerdings nur durch ein Schlupfloch möglich, da Emil einen Wohnsitz in Deutschland hat. Ein Bündnis von Queer- und Trans-Organisationen mit Unterstützung politischer Parteien und nicht-binärer Persönlichkeiten fordert nun, dass der "Pass mit X" zum Standard wird.

Offener Brief an Bundesregierung

Emil hat einen Wohnsitz und einen "divers"-Eintrag in Deutschland und berief sich in seinem Antrag auf ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs, demzufolge das Geschlecht eines Menschen innerhalb der EU einheitlich sein soll, wie "Heute" berichtete. Nach dem Erfolg in diesem Fall schlossen sich mehrere Parteien zusammen – aus Emils Einzelfall soll nun die Regel werden.

Unterstützt von KPÖ, LINKS sowie Grün- und SPÖ-nahen Organisationen unterstützen nun (queere) Persönlichkeiten den offenen Brief des Vereins Nicht-Binär (VENIB) an Bundeskanzler Christian Stocker, Vizekanzler Andreas Babler und Innenminister Gerhard Karner. Konkret verlangen die Unterzeichner eine Überarbeitung der "Handlungsanleitung für Personenstandsfragen". "Die Leute wissen und sagen selbst, welches Geschlecht sie haben – Geschlechtseinträge sollen Geschlecht festhalten und nicht vorschreiben", argumentieren die Autoren.

"Rechtslage zu kompliziert"

"Die österreichische Rechtsauslegung zum Thema Geschlecht ist viel zu kompliziert geworden!", heißt es in dem offenen Brief. Einzelpersonen würden im "Behörden-Wirrwarr" und "vermeintlichen Kulturkampf" alleingelassen. Das Bündnis fordert eine klare österreichische Regelung, "die den Menschenrechten und wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht". Für VENIB und alle Unterstützer ist klar: "Unsere rechtliche Anerkennung kann nicht von unserem Wohnsitz, unserem detaillierten Rechtswissen und unserer Resilienz gegenüber Hass im Netz abhängen!"

{title && {title} } JS, {title && {title} } Akt. 01.09.2025, 17:51, 01.09.2025, 16:55
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