Skurriles Angebot in Wien

In bar! Einbruchsopfer will Tätern 1.000 Euro zahlen

In der Nacht von 5. auf 6. Juni wurde das Auto von Alexander R. aufgebrochen, seine Sachen gestohlen. Er bietet den Tätern dafür bis zu 1.000 Euro an.
Christine Ziechert
16.06.2025, 05:25
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Die Übernachtung bei seiner Freundin endete für Alexander R. (46) am 6. Juni mit einem bösen Erwachen: Sein auf einem Kundenparkplatz in Liesing abgestellter Mercedes wurde aufgebrochen: "Ich habe mit der Firma ausgemacht, dass ich am Wochenende mit meinem rund 40 Jahre alten Wagen dort stehen darf – das habe ich die letzten drei Monate so gemacht. Nie ist etwas passiert", berichtet der 46-Jährige.

Die Täter schlugen die hintere linke Fensterscheibe ein und brachen dann die Türen auf: "Die haben fast alles mitgenommen. Dabei hatte ich nichts wirklich Wertvolles im Auto. Insgesamt waren rund 800 Euro verstreut, eine kleine Digitalkamera fehlt auch. Darauf sind Fotos der vergangenen zwei Jahre, vor allem von Autos, die ich repariert habe – ich bin ein Bastler", erzählt Alexander R.

Verlust von dutzenden Schlüsseln

Doch die Einbrecher griffen sich auch für sie komplett wertlose Sachen: "Am meisten trifft mich der Verlust von dutzenden Schlüsseln für alte Autos und kleine Immobilien wie Weinkeller. Das sind teilweise so alte Schlüssel, die bekommt man nicht mehr. Wenn ich die nicht zurückbekomme, muss ich die Türen aufbrechen", meint der Niederösterreicher.

Offenbar waren die Täter bei der "Diebstahlsware" nicht wählerisch – oder hatten es sehr eilig: Denn sie nahmen auch mehrere Taschen, Unterlagen von Immobilienkäufen, Fahrzeugen und Versicherungen, Kleidung, offene Rechnungen samt Zahlscheinen, Zahlungsbestätigungen, diverse Gutscheine, Reise- und Impfpass ("Ich muss geschäftlich oft schnell ins Ausland"), E-Card, Führerschein und eine optische Brille (zum Autofahren) mit: "Ich hätte nie gedacht, dass sich das jemand nimmt", so Alexander R., der bei der Polizei Anzeige erstattete.

„Eine Täterin trägt sogar ein T-Shirt von mir, dass beim Einbruch gestohlen wurde!“
Alexander R.Einbruchsopfer

Doch die Entwendung der Bankomatkarte wurde den Einbrechern zum Verhängnis: "Über Eigenrecherche habe ich herausgefunden, dass meine Karte im 5. Bezirk verwendet wurde. Die Täter (eine Frau und ein Mann, Anm.) haben dort vier Packungen Zigaretten gekauft. Ich bin dorthin und habe das Überwachungsvideo von der Trafik nebenan bekommen. Darauf sind zwei Täter zu sehen – allerdings erkennt man die Gesichter nicht, da sie Kappe und Hut tragen."

Alexander R. übergab die Aufnahmen der Polizei und forschte weiter nach: "Ich habe mich dann umgeschaut und noch weitere Kameras in der Nähe entdeckt. Zum Glück wurde mir das Material zur Verfügung gestellt. Darauf sieht man dann noch eine dritte Täterin – ihr Gesicht ist sehr gut erkennbar. Die andere Täterin trägt sogar ein T-Shirt von mir, dass beim Einbruch gestohlen wurde!"

Einbruchsopfer will Sachen zurück

Dem Niederösterreicher ist vor allem eines wichtig: "Ich will die Täter nicht angreifen oder verfolgen lassen, sondern nur meine gesamten Sachen zurück! Daher habe ich einen 'Finderlohn' von bis zu 1.000 Euro ausgelobt. Wenn sich die Täter angesprochen fühlen, dann sollen sie mir ausschließlich per Whatsapp Fotos von den Sachen an die Nummer 0676 / 840 66 22 12 schicken. Danach können wir eine Übergabe vereinbaren."

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