Ein blutiges Familiendrama im Norden von München führte am Mittwoch zur vorübergehenden Sperre des Festgeländes auf der Theresienwiese. Am Nachmittag konnte dann offenbar Entwarnung gegeben werden. Wie Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) via Instagram verkündet, wird die Münchner Wiesn ab 17.30 Uhr wieder geöffnet haben.
Zur Vorgeschichte: Gegen 4.40 Uhr wurden Einsatzkräfte in den Stadtteil Lerchenau im Norden von München gerufen, da dort ein Haus in Flammen stand. Zudem soll es auch zu Schüssen und Explosionen gekommen sein. Des Weiteren wurden in den umliegenden Straßen auch einige Autos angezündet.
Dem ganzen Streit war ein blutiger Familienstreit vorausgegangen. Ein 57-Jähriger soll dabei seinen Vater (90) erschossen, seine Mutter (81) sowie seine Tochter (21) verletzt haben. Danach habe er sein Elternhaus mit Sprengfallen präpariert und es in Brand gesetzt. Die beiden Frauen seien in ein Krankenhaus gebracht worden.
Nach der schrecklichen Tat soll der Verdächtige sich in der Nähe des Lerchenauer Sees selbst gerichtet haben. In dem betroffenen Haus hatten die Ermittler Handgranaten mit Stolperdraht gefunden, berichtete "Welt". Rund 700 Anrainer mussten evakuiert werden.
Suizidgedanken? Hol dir Hilfe, es gibt sie.
In der Regel berichten wir nicht über Selbsttötungen - außer, Suizide oder Suizidversuche erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Wenn du unter Selbstmord-Gedanken, oder Depressionen leidest, dann kontaktiere die Telefonseelsorge unter der Nummer 142, täglich 0-24 Uhr.
TelefonSeelsorge – Notruf 142
Kriseninterventionszentrum: 01/4069595
Zudem sei bei dem Mann ein Rucksack mit einer Sprengvorrichtung gefunden worden, die noch entschärft werden müsse. Wie die "Bild" berichtet, sei im Briefkasten des Elternhauses ein Schreiben des Tatverdächtigen gefunden worden. Darin sei gestanden, dass er sich von seiner Familie ungerecht behandelt fühle. Demnach soll es um Geld gegangen sein. Zudem enthielt der Brief eine Bombendrohung gegen das Oktoberfest.
Daher musste auch das Festgelände der Wiesn durchsucht werden. Die Öffnung wurde vorerst verschoben, das Personal evakuiert. Insgesamt wurden 25 Sprengstoffspürhunde aus ganz Bayern für den Einsatz mobilisiert.
Man habe jeden Winkel der Wiesn akribisch abgesucht. Dabei konnte bisher keine Bedrohung festgestellt werden. Somit stehe einer Wiedereröffnung gegen 17.30 Uhr nichts mehr im Wege.