Knalleffekt am Küniglberg! Der ORF hat am Donnerstag erstmals offiziell bestätigt, dass Sportchef Hannes Aigelsreiter von seinen Funktionen entbunden wurde. Laut dem Sender seien der Entscheidung "monatelange Gespräche" vorausgegangen, "die letztendlich zu keiner zufriedenstellenden Lösung geführt haben".
Inhaltlich äußerte sich der ORF nicht zu den Gründen der Abberufung, widersprach aber dem Eindruck, dass ein nicht autorisiertes Interview Aigelsreiters mit der "Tiroler Tageszeitung" alleiniger Auslöser gewesen sei. Das am Mittwoch erschienene Interview dürfte jedoch der entscheidende Anlass gewesen sein – es habe das "in der Angelegenheit schon ziemlich volle Fass offenkundig endgültig zum Überlaufen gebracht", heißt es in der Stellungnahme. "Die Angelegenheit werde nun intern geklärt.
Wie "Heute" berichtete, tobt seit Monaten ein Machtkampf zwischen Aigelsreiter und Sport-Reporter Rainer Pariasek. In dem Interview mit der Tiroler Tageszeitung hatte Aigelsreiter betont, von einer "Degradierung" Pariaseks könne keine Rede sein – und brachte sich zugleich als möglichen ORF-Generaldirektor ins Gespräch.
Diese Aussagen sollen intern als illoyal gewertet worden sein. So warf die ORF-Führung Aigelsreiter "mangelnde Teamfähigkeit" und "unternehmensschädigendes Verhalten" vor. Auch seine Loyalität gegenüber dem Sender sei infrage gestellt worden – das Vertrauen sei "endgültig verloren gegangen".
Programmdirektorin Stefanie Groiss-Horowitz informierte Aigelsreiter am Mittwochnachmittag über die Entscheidung. Interimistisch übernimmt nun Veronika Dragon-Berger, seine Stellvertreterin und Martin Szerencsi.