Franco Colapinto kämpft in der Formel 1 noch um den großen sportlichen Erfolg – zuletzt landete der 22-Jährige nach einem Unfall beim Reifentest in Ungarn im Spital. Nun aber sorgt er abseits der Rennstrecke für Aufsehen.
Argentinische Medien berichten, dass Colapinto in einen Skandal rund um die Regierung verwickelt ist. Der Fall geht auf 2023 zurück, als Colapinto im Rahmen eines Sponsoringvertrags die Marke Argentinien in der Motorsport-Welt präsentierte. Dafür stand ihm über seine Managementfirma Bullet Sports Management ein Budget von rund 400.000 Euro für die Formel-3-Saison zu.
Als Präsident Javier Milei 2024 einen Sparkurs verordnete, stoppte Tourismus- und Sportsekretär Daniel Scioli sämtliche Zahlungen an 38 Vertragspartner des staatlichen Tourismusinstituts "Inprotur". Werbung, Sponsoring und Dienstleistungen wurden eingefroren, um mögliche Unregelmäßigkeiten zu prüfen.
Brisant: Während alle anderen leer ausgingen, erhielt Colapinto sein Geld. Laut Medienberichten genehmigte die Zentralbank eine Sonderzahlung, bei der sogar Devisenbeschränkungen umgangen wurden. Begründung: Man wollte den einzigen Argentinier in der Königsklasse nicht verärgern und ihn als sportliches Aushängeschild behalten.
Die übrigen 37 Vertragspartner warten bis heute auf ihr Geld – ihnen wurde höchstens eine Begleichung in Pesos angeboten, die jedoch blockiert bleibt. Richter Daniel Rafecas stellte inzwischen klar, dass es keine strafbaren Handlungen gab, sprach aber von "administrativen Unsauberkeiten".
Am kommenden Grand Prix in den Niederlanden wird Colapinto aber aller Erscheinung nach dabei sein. Dort wird der junge Pilot hoffen, sportliche Schlagzeilen zu schreiben.