Fußball-Zweitligist Hertha BSC hat sich bei seinem Werben um Ralf Rangnick offenbar einen Korb eingefangen. Wie der "kicker" berichtet, wird der österreichische Teamchef in seinem Amt bleiben und nicht in seine Heimat Deutschland wechseln. Zuvor hatte die "Bild am Sonntag" über Gespräche zwischen der Hertha und dem 66-Jährigen berichtet.
Grundsätzlich habe Rangnick das Projekt zwar spannend gefunden. Allerdings sei eine schlüssige Planung der kommenden Saison schon jetzt nicht mehr möglich. Auch die strukturellen und finanziellen Rahmenbedingungen hätten Rangnick abgeschreckt, überdies hatte er Österreich mit Blick auf die WM 2026 erst vor wenigen Tagen die Treue geschworen.
"Ich werde definitiv die Weltmeisterschaft machen, da kann kommen, was will", hatte er in der Sendung "Sport & Talk" auf ServusTV versichert.
Laut "Bild am Sonntag", die sich auf österreichische Verbandskreise berufen hatte, habe es bereits ein Treffen zwischen Rangnick und Hertha-Vertretern in Wien gegeben. Der Klub wollte sich auf SID-Nachfrage nicht zu den Gerüchten äußern. Laut Bild freute sich Hertha-Präsident Fabian Drescher über "das grundlegende Interesse" von Rangnick.
Der Verein befindet sich nicht auf Trainersuche, unter Stefan Leitl hat sich das Team in der Rückrunde stabilisiert. Die Bundesliga-Rückkehr wurde aufgrund vorheriger Schwächephasen dennoch klar verpasst. In der Führungsetage vollzieht der Klub allerdings einen personellen Umbruch. Zum Saisonende trennte man sich beispielsweise von Geschäftsführer Thomas Herrich.
Rückblick: Bayern baggerten – im Frühjahr 2024
Bereits im April 2024 rückten die Münchner an: Der FC Bayern nahm offiziell Kontakt zu Rangnick auf – und legte ihm sogar ein konkretes Angebot vor, das ihn für zwei Jahre verpflichten sollte. Rangnick bestätigte öffentlich, dass das Interesse bestand und er den ÖFB informiert habe. Dass so ein Angebot erzählt werden könnte, führte zu "schlaflosen Nächten", so Rangnick selbst. Am 2. Mai 2024 folgte die endgültige Absage: Er bleibt Nationaltrainer und verzichtet auf den Bayern-Job.
Dortmund interessierte sich – im Winter 2025
Auch Borussia Dortmund zeigte Anfang 2025 Interesse. Nachdem Nuri Sahin entlassen wurde, führte der BVB Gespräche mit Rangnick – sogar ein geheimes Treffen in Salzburg soll stattgefunden haben. Rangnick bestätigte später das Interesse, lehnte aber ab: Er wolle sich voll auf Österreich konzentrieren. In diesem Zusammenhang äußerte er auch harsche Kritik an der Kaderplanung beim BVB.