Mercedes-Teamchef Toto Wolff liebäugelte monatelang mit dem Fahrer-Hammer, ließ eine Verpflichtung des Vierfach-Weltmeisters offen. Und auch Verstappen kokettierte mit dem Abgang zu den "Silberpfeilen", bekannte sich letztendlich aber doch noch zu Red Bull, zu seinem bis 2028 laufenden Vertrag. Wohl auch deshalb, weil Teamchef Christian Horner Anfang Juli gehen musste. Verstappens Papa Jos hatte sich in den letzten eineinhalb Jahren besonders kritisch zum Briten geäußert. Doch der Niederländer bleibt Red Bull erhalten.
Damit scheint nun auch bei Mercedes der Weg frei zu sein für die Bestätigung der beiden aktuellen Piloten. Gerade bei George Russell stand zuletzt ein Fragezeichen hinter dem Mercedes-Verbleib. Der Vertrag des Briten läuft eigentlich im Dezember aus, eine Verlängerung musste auch wegen Verstappen warten. Nun scheint der Weg frei zu sein, besiegelt ist der neue Russell-Vertrag trotzdem noch nicht.
"Während der Sommerpause wird nichts passiere. Denn ich will einfach eine Pause haben, mich ausruhen und dann noch stärker für die zweite Saisonhälfte zurückkommen", erklärte der Brite, guter Dritter im Großen Preis von Ungarn, gegenüber "Sky Sports", dass er den von Mercedes vorgelegten Vertrag vorerst nicht unterschreiben werde.
"Es gibt keinen Zeitdruck. Es wird passieren, wenn es passiert", unterstrich der 27-Jährige. Wohl wissend, dass er als guter WM-Vierter und als einer der stärksten Fahrer der bisherigen Saison die logische Wahl für Mercedes wäre, schließlich ist Russell bereits rund 15 Jahre mit dem Team verbunden. Gleichzeitig weiß Wolff, dass der Brite keine andere Top-Option hat – sieht man einmal von der Unsicherheit bei dem zweiten Red-Bull-Fahrer und den aufkommenden Selbstzweifeln bei Ferrari-Star Lewis Hamilton ab.
"Nächstes Jahr wäre meine fünfte Saison beim Team. Wir wollen eine gute Beziehung aufbauen, es muss aber richtig sein, ich will da auch nichts überstürzen. Ich habe jetzt schon zwölf Monate gewartet, ich werde jetzt nicht für zwei Wochen Druck machen. Also werden wir uns zusammensetzen, wenn die Zeit gekommen ist", unterstrich Russell. Damit deutete der Brite an, dass womöglich einige Details noch ausverhandelt werden müssten.