Die ESIM Chemicals GmbH, Anbieter von Basis- und Pflanzenschutzchemikalien sowie Spezialchemie, ist vor mittlerweile elf Jahren aus DSM hervorgegangen. Dieser Betrieb wiederum entstand einst aus der traditionsreichen Chemie Linz.
Heute, Mittwoch, die bittere Nachricht: Der Betrieb ist hochverschuldet. Der Alpenländische Kreditorenverband beziffert die Verbindlichkeiten mit rund 109,7 Mio. Euro, im Fall einer Liquidation gar mit 147,6 Mio. Dem steht ein Vermögen von etwa 144 Mio. Euro gegenüber. Der realistisch erzielbare Wert sollte aber gerade einmal zirka 33,3 Mio. ausmachen.
An die 200 Gläubiger sind von der Pleite betroffen. Insgesamt 289 Mitarbeiter – 136 Angestellte, 137 Mitarbeiter und 16 Lehrlinge – werden beschäftigt.
Wie konnte es so weit kommen? Schuld an der Misere ist eine Kombination aus massivem Wettbewerbsdruck aus Asien, dem kürzlich erfolgten Wegfall wichtiger Kundenverträge und hohen, nicht mehr tragbaren Fixkosten.
Dazu kamen gestiegene Ausgaben für Personal und Energie, zu hohe Schulden in Relation zum Umsatz, nicht realisierbare Projekte und eine fehlende Planungssicherheit ab 2028. ESIM konnte keine positive Prognose für den Fortbestand erstellen.
Das Unternehmen beabsichtigt, vorübergehend weiterzumachen. Es gibt bereits ein Konzept zur Restrukturierung: Demnach soll vollproduziert werden – wenn auch nur mehr in zwei von drei Gebäuden.
Die anhaltend schwierige Wirtschaftslage trifft die unterschiedlichsten Branchen: Diese Woche wurde auch die Pleite eines echten Linzer Kultlokals bekannt. Das bereits früher in Schwierigkeit geratene Walker am Hauptplatz macht jetzt endgültig dicht. 15 Mitarbeiter verlieren ihre Jobs.