Die Kanalinseln stehen vor einem massiven Verkehrsschock: Die Regionalfluglinie Blue Islands ist insolvent und hat ihren Betrieb nach 26 Jahren komplett eingestellt. Für die mehr als 150.000 Menschen auf Jersey und Guernsey bricht damit die zentrale Luftanbindung zum britischen Festland weg.
Noch eine Woche vor dem Zusammenbruch war der Flugbetrieb voll im Gange – 136 Flüge, rund 9.200 Sitzplätze –, doch jetzt ist Schluss. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, war die Airline über Jahre das Rückgrat des regionalen Luftverkehrs und verband die Inseln mit Städten wie Southampton, Bristol oder Exeter.
In einem Statement bestätigte das Unternehmen, dass jeglicher Flugverkehr eingestellt wurde. Zuvor hatte Blue Islands noch mit der Regierung von Jersey über finanzielle Rettung verhandelt. Zwar waren 8,5 Millionen Pfund (rund 9,8 Mio. Euro) zugesagt, letztlich wurden jedoch nur 1,5 Millionen ausgezahlt – zu wenig, um das Aus abzuwenden.
Für die Menschen auf den Inseln ist der Wegfall ein schwerer Einschnitt: Die kurzen Flüge ins Vereinigte Königreich sind für Pendler, Patienten, Touristen und Frachtverkehr essenziell. Mit dem Ende von Blue Islands verlieren sie ihren wichtigsten Carrier – und die Hauptschlagader ihrer Mobilität.
Kurzfristig springen Loganair und Aurigny als Ersatz ein, außerdem stellen easyJet und British Airways zusätzliche Plätze zur Verfügung. Doch langfristig warnen Experten: Ohne stabilen Nachfolgeplan könnten die Kanalinseln bald ohne ausreichende Flugverbindungen dastehen.
