Der US-Streamingdienst Netflix übernimmt den Film- und Medienkonzern Warner Bros. Discovery. Laut einer Erklärung bezahlt er dafür 83 Milliarden US-Dollar. Netflix gehört zu einer Gruppe von Unternehmen, die Angebote für die Übernahme von Warner Bros. abgegeben haben, wie in dieser Woche unter anderem CNN und die Nachrichtenagentur Bloomberg berichteten. Die Transaktion wurde gemäß der Mitteilung einstimmig von den Verwaltungsräten beider Unternehmen genehmigt.
Zu Warner Bros. Discovery gehören neben den berühmten Filmstudios auch der Streamingdienst HBO und der Nachrichtensender CNN. Der Konzern hatte ursprünglich eine Aufspaltung anvisiert: Ein Unternehmen für Streaming sowie die Film- und Serienproduktion und eines für klassisches Fernsehen. Als dann im Oktober mehrere Übernahmeangebote eintrudelten, wurden die Aufspaltungspläne jedoch beiseitegelegt.
Mit der Übernahme wird das Netflix-Portfolio um Serien und Filme wie "The Big Bang Theory", "Game of Thrones" oder "Der Zauberer von Oz" ergänzt. "Unsere Mission war es immer, die Welt zu unterhalten", sagte Ted Sarandos, Co-CEO von Netflix.
"Indem wir Warner Bros. unglaubliche Bibliothek an Serien und Filmen – von zeitlosen Klassikern wie ‹Casablanca› und ‹Citizen Kane› bis zu modernen Favoriten wie ‹Harry Potter› und ‹Friends› – mit unseren kulturprägenden Titeln zusammenbringen, werden wir das noch besser können. Gemeinsam können wir dem Publikum mehr von dem geben, was es liebt, und helfen, das nächste Jahrhundert des Storytellings zu definieren." Das Netflix-Geschäft werde durch die Übernahme "für Jahrzehnte beschleunigt" werden, so Greg Peters, Co-CEO von Netflix.
Neben einem deutlich umfangreicheren Angebot für Netflix-Abonnenten kann Netflix auch die Studiofähigkeiten stärken und es dem Unternehmen ermöglichen, die US-Produktionskapazität deutlich auszubauen und langfristig weiter in Originalinhalte zu investieren – was Arbeitsplätze schafft und die Unterhaltungsindustrie stärkt.
Für den definitiven Abschluss der Transaktion sind noch die erforderlichen regulatorischen Genehmigungen sowie die Zustimmung der Aktionäre von Warner Bros. notwendig. Der Abschluss wird in 12 bis 18 Monaten erwartet.