Feuerpause geplatzt

Thailand und Kambodscha liefern sich neue Gefechte

Die Kämpfe zwischen Thailand und Kambodscha dauern an, eine Feuerpause bleibt aus. Beide Seiten melden Angriffe und verhängen Ausgangssperren.
Newsdesk Heute
14.12.2025, 23:00
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben
Hör dir den Artikel an:
00:00 / 02:45
1X
BotTalk

Seit zwei Wochen dauern die Kämpfe zwischen Thailand und Kambodscha an – und auch am Sonntag ist keine Ruhe eingekehrt. Laut einem Sprecher vom thailändischen Verteidigungsministerium hat Kambodscha mehrere thailändische Provinzen im Grenzgebiet beschossen und bombardiert. Die Sprecherin des kambodschanischen Verteidigungsministeriums wiederum schreibt, Thailand habe nach Mitternacht Mörsergranaten und Bomben abgefeuert.

Ein Bewohner aus der thailändischen Provinz Surin, Watthanachai Kamngam, erzählt der Nachrichtenagentur AFP, dass am Sonntag in den frühen Morgenstunden mehrere Raketen den Himmel durchquert hätten und er danach Explosionen in der Ferne gehört habe. Das thailändische Militär hat in Teilen der an Kambodscha grenzenden Provinzen Sa Kaeo und Trat eine nächtliche Ausgangssperre von 19 Uhr bis 5 Uhr verhängt. Kambodscha wiederum hat am Samstag seine Grenzübergänge nach Thailand geschlossen.

Thailands Regierungschef Anutin Charnvirakul weist unterdessen eine von US-Präsident Donald Trump verkündete Einigung auf eine Feuerpause zurück. Trump hatte am Freitag auf seinem Onlinedienst Truth Social geschrieben, der thailändische Regierungschef Anutin und Kambodschas Ministerpräsident Hun Manet hätten ihm in einem "sehr guten" Telefonat ein Ende aller Kämpfe ab Freitagabend zugesagt. Beide Länder seien nun bereit "zum Frieden und zu fortgesetztem Handel mit den Vereinigten Staaten von Amerika".

Ende Oktober haben Thailand und Kambodscha im Beisein von Trump ein "Friedensabkommen" in Malaysia unterschrieben, nachdem Trump mit hohen Zöllen gedroht hatte. Danach haben sich beide Seiten aber erneut gegenseitig Angriffe vorgeworfen. Thailand hat das Abkommen im November ausgesetzt, nachdem thailändische Soldaten an der Grenze durch Landminen verletzt worden sind.

Mindestens 25 Menschen sind seither laut offiziellen Angaben getötet worden. Unter den Opfern sind 14 thailändische Soldaten und 11 kambodschanische Zivilisten. Beide Seiten schieben sich die Verantwortung für die Kämpfe gegenseitig zu.

Bereits im Juli ist der seit Jahrzehnten schwelende Grenzkonflikt zwischen den beiden südostasiatischen Ländern eskaliert. Bei fünftägigen Gefechten sind mehr als 40 Menschen ums Leben gekommen.

Streitpunkt bleibt die Grenzziehung im sogenannten Smaragd-Dreieck, wo die thailändische Provinz Surin, die kambodschanische Provinz Oddar Meanchey und Laos aufeinandertreffen. Der Konflikt geht auf eine unklare Grenzziehung durch die ehemalige Kolonialmacht Frankreich im Jahr 1907 zurück.

{title && {title} } red, {title && {title} } 14.12.2025, 23:00
Jetzt Abendausgabe lesen