An der Trauma- und Stress-Ambulanz (TRUST) der Uniklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie der MedUni Wien wurde ein neuartiges Angebot für weibliche Jugendliche geschaffen, die Gewalt erlebt haben. Ermöglicht wurde das Projekt durch eine Spende des Rotary Club Wien-Stephansplatz.
Basierend auf einem bei Erwachsenen bereits erprobten Modell wurde in Kooperation mit der Universität Stanford ein neues Therapieangebot etabliert. Im Rahmen der sogenannten Gruppen-Psychotherapie BEAR (Building Empowerment and Resilience) werden Elemente der Traumatherapie mit Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungstrainings kombiniert.
"Für uns war es wichtig, dass neben dem Bewältigen von Trauma-Inhalten auch das Element der Selbstermächtigung berücksichtigt wird, das Jugendlichen ermöglicht, aus der Opferrolle herauszutreten", erklärt die am Programm beteiligte Psychologin Lisa Kastberger.
Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet, um die Wirksamkeit im Rahmen dieses Pilotdurchgangs zu untersuchen. "Für uns an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie ist es entscheidend zu verstehen, wie die Therapie wirkt und welche Elemente für Jugendliche wichtig sind, um ein passgenaues und attraktives Angebot bereitzustellen", betont Julia Schwarzenberg, die mit Petra Sackl-Pammer die TRUST-Ambulanz leitet.
Das Angebot wird zusätzlich zu anderen traumaspezifischen Verfahren bestehen: "Wir bieten an unserer Klinik verschiedene evidenzbasierte Trauma-Therapieformen an und begleiten diese wissenschaftlich. Wichtig war uns, das Angebot um ein Element zu erweitern, das Jugendlichen den Zugang erleichtert und eine zusätzliche Motivation schafft, Hilfe in Anspruch zu nehmen", unterstreicht Paul Plener, Leiter der Uniklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie.
Das neue Therapieangebot startete mit Anfang Oktober, ist auf mehrere Durchgänge ausgelegt und wird laufend evaluiert. Interessierte können sich für eine Teilnahme unter der Telefonnummer 01-40400-30293 oder unter [email protected] melden.