Die Vorwürfe gegen das "SOS Kinderdorf" reißen nicht ab. Erst vor wenigen Tagen wurden schwere Missbrauchsvorwürfe gegen den längst verstorbenen Kinderdorf-Gründer Hermann Gmeiner publik. Mindestens acht Buben soll der mittlerweile verstorbene SOS-Kinderdorf-Gründer in den 1950er- bis 1960er-Jahren missbraucht haben.
Der Skandal dürfte nun aber weitere Kreise ziehen. Wie der "Falter" in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, sollen führende Akteure der Organisation gewusst haben, dass ein mutmaßlich pädophiler Großspender Buben in SOS-Kinderdörfern in Nepal missbraucht haben soll. Namentlich genannt werden Ex-Präsident Helmut Kutin und Ex-Geschäftsführer Christian Moser.
Sie sollen über die erstmals 2021 erhobenen Vorwürfe gegen den mittlerweile verstorbenen Großspender im Bild gewesen sein. So soll der namentlich nicht genannte Mann in Nepal einen Buben zum Oralverkehr gezwungen und fünf weitere genötigt haben, ihm deren Genitalien zu zeigen.
Wolfgang Fürweger (FPÖ), der aktuelle Sprecher der Kinder- und Jugendlandesräte, zeigte sich bereits bei Aufkommen der jüngsten Vorwürfe erschüttert. Am Dienstagabend bezog er dann auch bei Armin Wolf in der ORF-"ZIB2" Stellung und forderte vollste Aufklärung.
Man sollte der aktuellen Geschäftsführung die Chance geben, für diese zu sorgen. Er erwartet aber auch eine öffentliche Entschuldigung gegenüber den Opfern und der Öffentlichkeit. Wenn jetzt "ehrlich gearbeitet" werde, wenn eine umfangreiche, offene und transparente Aufklärung erfolge und wenn alle Fakten schonungslos auf den Tisch gelegt würden, dann könnte "SOS-Kinderdorf ein Neustart gelingen.
Fürweger fordert neben einer personellen Neuaufstellung auch die Umbenennung von Parks oder Straßen, die nach Gründer Gmeiner benannt sind. "Ich möchte nicht in einer Straße wohnen, die nach einem Kinderschänder benannt ist", erklärte der Politiker im TV-Studio.