Ein bei einem israelischen Luftangriff getöteter 37-jähriger Techniker der palästinensischen Produktionsfirma PMP stellte sich im Nachhinein als Mitglied der Terrororganisation Hamas heraus. Da die Firma mit dem ZDF zusammengearbeitet hatte, sorgte die brisante Enthüllung nicht nur in Deutschland für Aufregung.
In den sozialen Medien wurde darüber spekuliert, dass auch der ORF mit der PMP zusammenarbeitet. Am Dienstagnachmittag folgte dann eine offizielle Stellungnahme des Senders.
Seitens des ORF wurde darin bestätigt, dass man tatsächlich "fallweise" die Dienste von PMP in Anspruch genommen habe. Die Zusammenarbeit des ORF-Büros in Tel Aviv mit der palästinensischen Produktionsfirma sei jedoch schon vor ungefähr einem Jahr eingestellt worden.
Zudem habe der ORF-Korrespondent für den Nahen Osten, Karim El-Gawhary, mit selbiger Produktionsfirma "zu keinem Zeitpunkt Kontakt" gehabt. Des Weiteren wies der ORF darauf hin, dass die Korrespondenten des Senders in Beiträgen und Schaltungen immer wieder betont hätten, dass es aus Gaza keine freie Berichterstattung und Bilder gäbe.
Auch das ZDF hat mittlerweile erste Konsequenzen gezogen. Die fast 30-jährige Kooperation mit PMP wurde eingestellt. Trotzdem hagelte es in Deutschland Kritik – auch aus der Politik. Dass dem ZDF die Mitgliedschaft des Mannes bei der radikalislamischen Organisation offenbar nicht bekannt war, sei "ein Skandal, der das Vertrauen in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk tief erschüttert", sagte die Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für Kultur und Medien, Ottilie Klein, der "Bild" am Dienstag.
Man erwarte sich, dass das ZDF den Fall nun konsequent und lückenlos aufklärt. Auch ähnliche Fälle müssen ausgeschlossen werden. Weiters müsse "vor allem aber überprüft werden, ob die Hamas und ihre Unterstützer über diese Produktionsfirma Einfluss auf die Art und die Inhalte der Berichterstattung des ZDF hatten".