Am Freitag soll ihre große Stunde schlagen: Sobald der Papst im vatikanischen "Bollettino" den Namen des neuen Wiener Erzbischofs veröffentlicht, erklingt am Stephansdom die Pummerin. Wie von "Heute" berichtet, wird Josef Grünwidl (62) Kardinal Christoph Schönborn nachfolgen. Laut Erzdiözese wird die Verlautbarung am Freitag erwartet – ist dem so, lädt Wiens neuer Oberhirte noch am Freitag zur Pressekonferenz.
Grünwidl wurde in den vatikanischen Nachrichten am Donnerstag noch nicht erwähnt. Dort wurde lediglich die Ernennung von Bischof Sylvain Bataille zum Erzbischof von Bourges in Frankreich bekannt gegeben.
Doch die Entscheidung ist bereits gefallen, sobald die Ernennung offiziell ist, geht alles schnell – für Grünwidl beginnt dann der Countdown zur Weihe.
Diese würde laut Angabe der Erzdiözese wahrscheinlich sein Amtsvorgänger Schönborn im Stephansdom übernehmen, voraussichtlich in der zweiten Jännerhälfte 2026, berichtet die Katholische Presseagentur. Laut Kirchenrecht muss die Weihe jedenfalls innerhalb von drei Monaten nach der Ernennung über die Bühne gehen.
Bei der Ernennung eines Diözesanbischofs in Österreich ist auch die Regierung eingebunden. Laut Konkordat gilt hierzulande die sogenannte "politische Klausel": Aufgrund dieser hat sich der Heilige Stuhl verpflichtet, vor Ernennung eines Erzbischofs oder Bischofs der Bundesregierung den Namen des Kandidaten mitzuteilen.
Die Bundesregierung kann gegen die Ernennung "Gründe allgemein politischer Natur" geltend machen. Wird ein solcher Einwand erhoben, sind beide Seiten angehalten, sich zu einigen. Scheitert dies, ist der Papst dennoch frei, sich mit seiner Wahl durchzusetzen.
Am Mittwochabend wurde bekannt, dass die Wahl von Papst Leo XIV. auf den bisherigen Apostolischen Administrator Josef Grünwidl (62) gefallen sei. Der Apostolische Nuntius in Österreich, Erzbischof Pedro Lopez Quintana, habe die Entscheidung persönlich im Außenministerium überbracht.