Große Änderungen in Niederösterreich: Mit dem Schulbeginn am Montag startet ein neuer Bus-Fahrplan der Niederösterreich Bahnen (NÖVOG). Bei Bus-Mitarbeitern löst diese Neuerung große Sorgen um ihre Jobs aus. Politik und Betreiber loben hingegen die gesteigerte Effizienz.
"Unsere Öffi-Angebote der NÖVOG nutzen jährlich über 45 Millionen Fahrgäste, die sich am täglichen Schul- und Arbeitsweg, beim Einkaufen oder in der Freizeit sichere, verlässliche und gut geplante Regionalbusverbindungen erwarten", betont Verkehrslandesrat Udo Landbauer (FP).
Aus der NÖVOG heißt es gegenüber "Heute": "In Himberg stiegen bisher bei einer Haltestelle 60 Kinder auf einmal in einen Bus ein. Da haben wir jetzt aufgestockt, dass nur mehr 20 Kinder in Himberg einsteigen und der Bus nicht so überfüllt ist."
Dieser Teil der Neuerungen löst hingegen Missmut aus: Jetzt werden wenig genutzte Haltestellen gestrichen - auch um Kosten zu sparen, wie es von der NÖVOG heißt. Zwischen Wien Floridsdorf und Wolkersdorf wird ab Montag eine Haltestelle ausgelassen. Auch im Bereich Gänserndorf wird die Haltestelle "Matzen Spannberger Straße" aus Fahrplänen entfernt.
Es sind genau diese Streichungen, die große Sorgen etwa bei Thomas Stiller, Betriebsrat-Vorsitzender des Dr. Richard Busunternehmens, auslösen.
"Wir haben auch nur über die Medien vom neuen Fahrplan erfahren", so Stiller, "Wenn eine Bushaltestelle aufgelassen wird, ist das noch kein Problem. Aber ich habe die Sorge, dass das der erste Schritt ist. Zuerst werden Haltestellen geschlossen, als nächstes sind ganze Buslinien dran. Der Bund spart, das Land, und jetzt noch die Gemeinden. Jetzt wird schon beim längeren Intervall geschaut, dass Lenker eingespart werden. Auch der Ferienfahrplan kürzt Busfahrer weg. Ich sehe das bedenklich."
Schon im Februar haben 1.300 Busfahrer bei einem Warnstreik protestiert. Sie klagen über 15-Stunden-Schichten und die schleißige soziale Infrastruktur. Dazu zählen fehlende Klo- und Trinkpausen, mangelnde Pausenräume und schlechte Arbeitsbedingungen.
Betriebsrat Stiller: "Wenn noch mehr Busfahrer gestrichen werden, dann müssen die anderen noch mehr Arbeit übernehmen. Ich nehme die NÖVOG in der Hinsicht schon lange als nachlässig wahr, was die soziale Infrastruktur betrifft."