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Neuer Grippe-Schnelltest per Kaugummi oder Lolli

Grippeviren mit einem Kaugummi oder Lolli schnell und einfach nachweisen: Wie das funktionieren kann, zeigt ein neues Diagnostik-Tool.
Heute Life
08.10.2025, 20:34
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Ist es die Influenza oder doch nur eine Erkältung? Diese Frage könnte künftig innerhalb von Minuten abgeklärt sein. Ein Forscherteam der Universität Würzburg kündigte an, dass Patienten mithilfe eines neuen Schnelltests eine Infektion "selbst schmecken" könnten – etwa durch einen Kaugummi oder einen Lutscher.

Der entwickelte Test funktioniert ohne Labor, Strom oder medizinisches Fachpersonal: Sobald er mit dem Speichel von infizierten Personen in Kontakt kommt, wird ein spezieller Geschmacksstoff freigesetzt. In nur wenigen Minuten erkennt der Betroffene einen charakteristischen Geschmack – ein direkter Hinweis auf die Infektion. Hier geht's zur Studie.

So funktioniert der Test

Im Zentrum des Systems stehen Thymol (ein Naturstoff, der z. B. in Thymian vorkommt) und ein virusspezifischer Zuckerbaustein. Bei aktivem Grippevirus im Speichel wird das Thymol freigesetzt, wodurch im Mund ein deutlich erkennbarer Geschmack entsteht.
Im Mund nicht-infizierter Personen dagegen würde nichts passieren.

1. Eine infizierte oder erkrankte Person kaut einen Kaugummi. 2. Enzyme der Viren setzen die darin enthaltenen Geschmacksstoffe frei. 3. Die Person nimmt die Stoffe wahr und erkennt die Infektion.
Christoph Mett/ Uni Würzburg

Das Verfahren könnte mit süßen, bitteren oder auch salzigen Geschmacksrichtungen ausgestattet werden, und wird bereits als kindgerecht bezeichnet. Außerdem ließe sich das Prinzip auf andere Krankheitserreger übertragen: Statt des virusspezifischen Zuckerbausteins könnte man etwa ein bakterienspezifisches Peptid einsetzen – das Grundprinzip bleibt dasselbe.

Noch vier Jahre bis Marktreife

Aktuell arbeitet das Team daran, die Sensorik in Kaugummis und Lutscher zu integrieren und das System für den breiten Einsatz vorzubereiten. Für die Marktreife wird eine Entwicklungsdauer von rund vier Jahren veranschlagt. Dabei kooperieren die Wissenschaftler mit einem Start-up.

Nach Ansicht der Forscher bietet diese Methode "niederschwellige Diagnostik" für virale und bakterielle Infektionen. Besonders geeignet sei die Anwendung an Schulen, in Kindergärten und Altenheimen sowie in ärmeren Regionen, in denen aufwendige Labortests kaum möglich sind.

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