Wie die Europäische Investitionsbank (EIB) am Dienstag bekannt gibt, wird Ex-ÖVP-Kanzler Karl Nehammer neuer Vizepräsident und Mitglied ihres Direktoriums. Seine Ernennung erfolgt auf Beschluss der Finanzministerinnen und Finanzminister der EU-Länder als Anteilseigner der Bank, nach einem Vorschlag durch Österreich. Nehammer tritt am 1. September 2025 die Nachfolge des derzeitigen Vizepräsidenten Thomas Östros an. Gemäß "Heute"-Information muss der Niederösterreicher dafür jedoch sein Beratungsunternehmen liquidieren.
Der 52-Jährige war von 2017 bis 2020 Abgeordneter im Nationalrat sowie Generalsekretär der Österreichischen Volkspartei, von 2020 bis 2021 Bundesminister für Inneres und von 2021 bis 2025 Bundeskanzler. Diese Erfahrung soll der ehemalige ÖVP-Politiker nun auf europäischer Ebene einbringen.
"Ich freue mich, Karl Nehammer im Direktorium der EIB zu begrüßen. Mit seiner umfassenden Erfahrung in der europäischen Politik wird er einen wichtigen Beitrag zur EIB-Gruppe und unserer Arbeit für die Ziele der EU leisten", erklärt Nadia Calviño, Präsidentin der EIB-Gruppe, in einer ersten Stellungnahme.
Auch Nehammer selbst zeigt sich gegenüber "Heute" erfreut über seine Ernennung für den Top-Posten in Luxemburg: "Es ist mir eine große Freude, für die Europäische Investitionsbank zu arbeiten – eine Institution, die so wichtig ist für die wirtschaftliche Entwicklung und die strategische Autonomie der EU". Die EIB spiele eine Schlüsselrolle, wenn es um wichtige Investitionen in Europa und weltweit geht. "Ich freue mich, zusammen mit Präsidentin Calviño, den anderen Direktoriumsmitgliedern, den Beschäftigten und den Stakeholdern der EIB-Gruppe die Mission der Bank voranzutreiben", so Nehammer abschließend.
Die EIB-Gruppe ist seit 1973 in Österreich tätig und hat mehr als 34 Milliarden Euro für öffentliche und private Investitionen im Land bereitgestellt. Der letzte EIB-Vizepräsident aus Österreich war Wilhelm Molterer von 2011 bis 2015.