Schneefall im Hochgebirge, nasse 18 Grad in der Wiener City. Nach der sengenden Hitzewelle Ende Juni ist es das Wetter merklich unterkühlt in Österreich. Seit dem Durchzug einer Kaltfront liegen die Temperaturen bundesweit um 6 bis 7 Grad unter dem Klimamittel 1991-2020.
"Ein durchaus bemerkenswerter Kaltlufteinbruch für diese Jahreszeit. Dennoch nur ein Einzelfall", erklärt die Unwetterzentrale UWZ. Denn auch wenn die jüngste Hitzewelle schon wieder vergessen scheint, war der Sommer insgesamt bislang "extrem heiß".
Die Meteorologen machen das an einigen Beispielen deutlich: So wurden am Dienstag auf der Schmittenhöhe am Zeller See knapp -9 Grad Temperaturanomalie registriert. "Durchaus sehr kalt für die Jahreszeit, die lang anhaltende Hitzephase davor wiegt aber in der Statistik deutlich mehr", so die UWZ. Selbst hier ist der Sommer "weiterhin auf Rekordkurs", liegt derzeit auf Platz 2 seit dem Jahr 1895.
Ein ähnliches Bild ergibt sich in Klagenfurt: Die aktuelle, leicht unterkühlte Phase ist fast unbedeutend im Vergleich zu den heißen Rekordwochen davor. "In der Landeshauptstadt Kärntens ist der heurige Sommer aktuell auf dem richtigen Weg zum wärmsten Sommer seit 1952".
Die Rückkehr der Hitze wird noch auf sich warten lassen. "Genau über Mitteleuropa sorgt Tief Gabriel derzeit für gedämpfte Temperaturen um 20 Grad. Westlich und östlich davon gibt es 30 Grad und mehr", informiert ORF-Meteorologe Manuel Oberhuber.
Das Tief wird Österreich demnach noch über das Wochenende hinaus mit Regenschauern bedenken. Die Temperaturen steigen nur langsam an, zum Sonntag werden etwa 26 bis 28 Grad erwartet.
Auch Marcus Wadsak sieht eine "längere Pause" des Sommers vor uns liegen. Der bekannte Wetter-Mann betont gleichzeitig auch, wie ungewöhnlich warm es zuvor gewesen ist.
"Beachtlich, dass wir heuer in Wien bisher schon 14 Hitzetage verzeichnet haben, das sind mehr als doppelt so viele wie es im Schnitt von 1991-2020 (auch bis zum heutigen Tag) waren. Der letzte ist gerade mal 3 Tage her", schrieb er am Mittwoch.
Einen Sommer wie damals gibt es nicht mehr.