Der Millionen-Krimi fand am Mittwoch um genau 18.48 Uhr ein Ende. Für eine Person wurde das Sommermärchen zur Realität, als die sechs Zahlen gezogen wurden, die auf ihrem Lottoschein stehen. Es ging um den erst siebenten Siebenfach-Jackpot der heimischen Lottogeschichte. Im Pot lagen 9,7 Millionen Euro.
Die Wahrscheinlichkeit eines Haupttreffers bei Lotto "6 aus 45" liegt bei 1 : 8,1 Millionen – dieser Österreicher hat es geschafft. Die Person gab einen Lottoschein mit drei Tipps ab, gleich im ersten davon waren die Siegerzahlen enthalten. Das Glück könnte übrigens noch erhöht werden: Der Gewinnerschein spielt noch bei der Ziehung am Sonntag und am kommenden Mittwoch mit. Wer weiß, vielleicht gewinnt er ja noch einmal.
Noch hält sich der Gewinner aber bedeckt: "Er, sie oder es hat sich noch nicht gemeldet", heißt es aus der Lotto-Zentrale am Wiener Rennweg. Der einzige Hinweis auf den Gewinner: Der Schein wurde in einer Annahmestelle (Trafik, Tankstelle, Buchhandlung…) im Großraum Linz abgegeben. Sonst weiß man nichts vom Gewinner, es gibt keine Möglichkeit für die Österreichischen Lotterien in Kontakt zu treten.
Der Grund: Wer physisch per Schein seine Tipps abgibt, bleibt völlig anonym, gibt gar keine Daten von sich her. Dafür muss er selbst aktiv werden, die Zahlen der Ziehung mit denen auf seinem Schein vergleichen und sich gegebenenfalls melden.
Völlig anders verhält es sich mit Spielern, die im Internet oder per App mitspielen. Diese bekommen – wenn sie es so einstellen – eine Email zugeschickt, wenn sie gewonnen haben. Dabei können sie sich sogar wünschen, ob die Gewinnsumme in der Nachricht angegeben wird (und so evtl. auch für andere einsichtig ist), oder ob sie erst beim Einloggen in die App die Dimension ihres Glücks erfahren wollen.
Noch "faulere" Spieler können ihre Kontodaten im Account hinterlegen. Die müssen nichts mehr tun als warten. Vier Wochen nach der Ziehung – so lange dauert die Einspruchsfrist – wird das Geld automatisch überwiesen. Übrigens sind Lottogewinne von der Steuer befreit!
Doch im aktuellen Fall muss der Mega-Gewinner selbst aktiv werden und sich melden.
Drei Jahre lang hat jetzt "er, sie oder es" Zeit, um den Gewinn abzuholen. Danach verfällt der Anspruch und das Geld wandert in einen Fonds für Sonderauszahlungen. Da gibt es etwa extra Spielrunden (zusätzlich zu denen am Mittwoch und am Sonntag).
Übrigens: Heuer wurden schon mehr als 25 Österreicher durch Lotto zu neuen Millionären. Seit 1986 sind es schon 1.378 Millionäre! Dennoch: Es bleibt ein Glücksspiel.
Kaum zu glauben: Jährlich bleiben bis zu neun Millionen Euro liegen, werden von Gewinnern nicht abgeholt! Hierbei handelt es sich aber um kleinere Gewinne, meist um "Dreier", also 5,80 Euro. Ein Millionengewinn ist noch nie "vergessen" worden.