Kosten sorgen für Wirbel

"Nicht leistbar" – Hohe Rechnung schockt Familie

Der Fall rund um hohe Transportkosten an einer 99-jährigen Frau in eine Tagesstätte in Kärnten sorgt gerade für Aufsehen. Ihre Tochter ist verärgert.
André Wilding
31.10.2025, 16:01
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Eine 66‑jährige Pensionistin musste für die Beförderung ihrer 99‑jährigen demenzkranken Mutter zur Wochenbetreuung satte 87Euro pro Fahrt bezahlen – weil das Land Kärnten keine Transportvereinbarung mit Seniorentagesstätten abgeschlossen hat.

"Ich fühle mich vor den Kopf gestoßen"

"Ich fühle mich vor den Kopf gestoßen. So können wir uns das für meine fast 100Jahre alte Mutter einfach nicht leisten", klagt Ulrike Krappinger gegenüber der "Kleinen Zeitung". Die Pensionistin und diplomierte Krankenpflegerin hatte ihre Mutter erstmals für eine regelmäßige Betreuung in einer Tagesstätte in Klagenfurt angemeldet.

"Um ihre Demenz über den Austausch mit anderen Menschen etwas abzumildern und mir als Pflegerin eine kurze Auszeit zu ermöglichen", sagt die Frau zur Tageszeitung. Doch schon am ersten Betreuungstag folgte die böse Überraschung: Weil der Transport vom Roten Kreuz als Privatleistung eingestuft wurde, fielen Kosten in Höhe von jeweils 87Euro pro Tag an.

"Fahrten gelten als Privatleistung"

"Wir mussten für Hin- und Rückfahrt pro Tag 87 Euro zahlen. Die Fahrten gelten nämlich als Privatleistung, weil das Land Kärnten keine Transportvereinbarung mit Seniorentageszentren hat. Das wusste ich zuvor nicht", sagt Krappinger zur "Kleinen Zeitung". Sie sei weder von der Hausärztin noch vom zuständigen Vermittler beim Roten Kreuz daraufhin hingewiesen worden.

"Meine Mutter ist Mindestpensionistin und rezeptgebührenbefreit. Da ging ich davon aus, dass die Kosten nicht von ihr selbst zu tragen sind", sagt die Frau gegenüber der "Kleinen Zeitung". Die Transportkosten von fast 90 Euro für den Weg seien für die Mutter und Tochter aber nicht leistbar. "Ich musste sie wieder von der Seniorentagesbetreuung abmelden. Das ist deshalb so schade, weil sich meine Mutter dort sehr wohl gefühlt und hinterher etwa viel besser geschlafen hat", sagt Ulrike Krappinger zur "Kleinen Zeitung".

Das sagt das Land Kärnten

Das Büro von Gesundheitslandesrätin Beate Prettner teilt gegenüber der "Kleinen Zeitung" mit, dass für den Transport zur Tagesstätte nicht das Land Kärnten, sondern der jeweilige Träger verantwortlich sei: "Das hat den Grund, dass es bei jeder Tagesstätte individuelle Transportlösungen gibt. Oft wird auf vorhandene Transportmittel des Trägers oder der Gemeinde zurückgegriffen, meistens werden die Senioren von Angehörigen gebracht."

Die Abteilung5 fördere zwar den Selbstbehalt, für den Transport sei aber eben der Träger zuständig. Außerdem erklärte man, ein einheitliches Vergütungs‑ und Fördersystem sei aufgrund eines "Stadt‑Land‑Gefälles" derzeit nicht möglich.

{title && {title} } wil, {title && {title} } Akt. 31.10.2025, 17:19, 31.10.2025, 16:01
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