Die Grünen Wien wollen einen "zeitgemäßen Ring". Kürzlich präsentierten sie ihre Pläne, wie ein besseres Zusammenleben von Radfahrern und Fußgängern funktionieren könnte. Kernpunkt des Plans: Die Nebenfahrbahnen sollen zu durchgängigen Fahrradstraßen werden. Lieferverkehr, Taxis oder Hotelzufahrten bleiben erlaubt, aber Durchzugsverkehr soll verschwinden.
Die sogenannten Reitalleen sollen künftig Fußgängern gehören. Außerdem wollen die Grünen bis zu 250 neue Bäume pflanzen, besonders an kargen Plätzen wie dem Schwarzenbergplatz.
Tatsächlich hat die SPÖ-NEOS-Regierung in ihrem Programm die Neugestaltung des Rings festgehalten. "Ziel ist es, Rad- und Fußwege klar zu entflechten, die Nebenfahrbahnen optimal zu nutzen und die Aufenthaltsqualität am Ring deutlich zu erhöhen", sagt Omar Al-Rawi, Vorsitzender des Mobilitätsausschusses im Wiener Gemeinderat (SPÖ).
Er betont den Unterschied zwischen "Ankündigung" und "Umsetzung". Die Grünen hätten in ihrer Regierungsverantwortung zehn Jahre Zeit gehabt, den Ring anzugehen. SPÖ und NEOS wollen nun Ergebnisse liefern. Die zuständigen Magistratsabteilungen prüfen derzeit, wie die Vision für den Ring Schritt für Schritt umgesetzt werden kann.
"Der heute präsentierte Vorschlag der Grünen wirkt wie 'copy paste' aus dem Regierungsübereinkommen von SPÖ und NEOS. Es ist allerdings nach wie vor nicht zu Ende gedacht, die Nebenfahrbahnen des Rings einfach zu Fahrradstraßen zu erklären, weil es dort immer Lieferanten-, Taxi- und Busverkehr etwa für Hotels geben wird", sagt dazu Bernhard Wiesinger, Leiter der Interessenvertretung des ÖAMTC.
Der ÖAMTC werde noch heuer selbst ein Konzept zur Neugestaltung der Ringstraße vorlegen. Das Ziel dabei sei, für mehr Sicherheit und Platz für alle Verkehrsteilnehmer am Ring zu sorgen.