Mehr Sicherheit, mehr Bäume, weniger Chaos: Die Wiener Grünen haben ihr Konzept für einen "zeitgemäßen Ring"präsentiert. Das Ziel: Fußgänger, Touristen und Radfahrer sollen künftig nicht mehr um jeden Zentimeter kämpfen müssen.
Der Ring ist mit rund 2 Millionen Radfahrten pro Jahr Wiens meistbefahrene Radroute – und zugleich ein Hotspot für Konflikte. Kaum Platz, ständige Spurwechsel, Geh- und Radwege oft nicht getrennt. Das sei für viele ein Grund, die Strecke zu meiden, kritisieren die Grünen.
"Die Ringstraße ist Wiens historisches Aushängeschild, doch viele Wiener meiden sie. Kein Wunder: drei bis vier Spuren mit starkem Autoverkehr, zugeparkte Nebenfahrbahnen und ständige Konflikte zwischen Radfahrern und Fußgängern. Wir Grüne wollen den Ring wieder zum Strahlen bringen", sagt Parteichefin Judith Pühringer.
Kernpunkt des Plans: Die Nebenfahrbahnen sollen zu durchgängigen Fahrradstraßen werden – mit roter Markierung nach niederländischem Vorbild. Lieferverkehr, Taxis oder Hotelzufahrten bleiben erlaubt, aber Durchzugsverkehr soll verschwinden.
Mobilitätssprecher Kilian Stark zeigt sich kämpferisch: "Bereits unter Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou haben wir Grüne große Ideen für den Ring vorgelegt. Doch mit der SPÖ waren sie bislang nie umsetzbar. Jetzt ist die Zeit gekommen, diese Debatte neu zu führen."
Die sogenannten Reitalleen sollen künftig Fußgängern gehören – Flanieren statt Drängeln heißt die Devise. Außerdem wollen die Grünen bis zu 250 neue Bäume pflanzen, besonders an kargen Plätzen wie dem Schwarzenbergplatz. Ampelgeregelte Kreuzungen sollen zugunsten von Straßenbahn, Rad- und Fußverkehr optimiert werden.
"Ich bin, wie viele Bewohner:innen der Inneren Stadt, täglich mit meinen Kindern am Ring unterwegs – zu Fuß, mit dem Kinderwagen und auch am Rad. Dabei sehe ich, wie wichtig es ist, Geh- und Radverkehr klar zu entflechten", sagt Melanie Salis-Samaden, stv. Klubobfrau der Grünen Innere Stadt.
Statt einer Mega-Baustelle könnte die Umgestaltung Schritt für Schritt passieren – innerhalb von drei bis fünf Jahren könnte der gesamte Ring moderner, grüner und sicherer sein, halten die Grünen fest.