Politik

Norbert Hofer: "Bitte nicht die Kinder quälen"

FPÖ-Chef Norbert Hofer stört es, wenn Kinder in der Schule positiv getestet werden und dann denken, sie seien eine Gefahr für die Großeltern.

Leo Stempfl
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FPÖ-Chef Norbert Hofer
FPÖ-Chef Norbert Hofer
HERBERT NEUBAUER / APA / picturedesk.com

Wie in den meisten Parteien gibt es auch in der FPÖ unterschiedliche Ansichten, insbesondere beim Thema Corona. Norbert Hofer ist geimpft und mahnt bei seinen Abgeordneten die Maskenpflicht ein. Dem schließt sich auch der oberösterreichische Vize-Landeshauptmann, Manfred Haimbuchner an. Nach einer schweren Corona-Erkrankung, bei der sein Leben auf der Kippe stand, weißt er nun darauf hin, dass schließlich auch die Menschen im Supermarkt Masken tragen müssen.

Anders sieht das Klubchef Herbert Kickl, der gerne auf Corona-Demos über die israelische "Impf-Apartheid" herzieht und findet, ein gesundes Immunsystem würde jedes Virus hinreichend bekämpfen. Stören tut sich Parteiobmann Hofer daran nicht. Die FPÖ ist immerhin eine freiheitliche, pluralistische Partei.

Der grüne Nenner

Auf einer Linie ist die Partei hingegen bei den Tests in den Schulen. Bereits ab Montag, dem 17. Mai soll mit drei Tests pro Woche wieder ein Regelbetrieb möglich sein. Doch diesen Tests steht selbst Norbert Hofer durchaus kritisch gegenüber. Warum, erklärt er im "Puls24"-Interview bei Thomas Mohr.

"Man darf auch nicht vergessen, was man einigen Kindern damit antut", so Hofer. "Ich kenne Fälle, wo Kinder in der Schule positiv getestet worden sind und die völlig zerstört waren, weinend nach Hause kommen, ausgegrenzt werden. Das Gefühl haben, dass sie eine Gefahr darstellen für die Eltern, für die Oma, für den Opa."

"Ich mache mir große Sorgen, was mit den Kinder-Seelen passiert."

Stattdessen brauche es einen Ankauf von Luftreinigungsgeräten für das Klassenzimmer. "Im Herbst kommt natürlich auch wieder eine Welle", warnt der FPÖ-Chef. Dann soll jedes Klassenzimmer sicher ausgestattet sein. Bis dahin sollte man Abstand halten, die Hygienemaßnahmen beachten. Den Schulbetrieb zulassen, ohne drei Tests in der Woche.

"Bitte nicht die Kinder quälen mit drei Tests in der Woche", fasst Hofer seine Forderung zusammen. Ihm geht es dabei nicht primär um den körperlichen Aspekt der Tests. Vielmehr stört es ihn "irrsinnig", "wenn sie in der Schule dann Ausgestoßene sind."