Pendler in Oberösterreich müssen sich bald regelmäßig auf Schienenersatzverkehr einstellen – und das mitten am Tag. Grund sind notwendige Sanierungen. Die Sperren dauern meist mehrere Stunden – oft von 8 bis 16 Uhr oder darüber hinaus.
Betroffen sind je nach Region unterschiedliche Strecken: Im Mühlviertel trifft es Mühlkreis- und Donauuferbahn, im Innviertel müssen Fahrgäste auf der Hausruck- und Mattigtalbahn mit Sperren rechnen. Im Salzkammergut und Hausruckviertel wiederum sind Almtalbahn, Salzkammergutbahn, Hausruckbahn, Kammerer-Bahn sowie die Lokalbahn Lambach–Gmunden regelmäßig dran.
Für die Grünen sorgt diese Planung für Ärger: "Das muss echt nicht sein", sagt Mobilitätssprecherin Dagmar Engl. Schienensanierungen seien nötig und erfordern auch Streckensperren und Schienenersatzverkehr. "Das ist klar. Aber nicht unbedingt einen ganzen Tag unter der Woche und das zur Hauptverkehrszeit." Sie sieht darin "eine Belastung und Pflanzerei" für die Pendler.
Früher habe man die Arbeiten in der Nacht oder am Wochenende erledigt, "jetzt drehen die ÖBB jeden Euro um". Der Sparkurs der Bundesregierung trifft laut Engl jetzt genau jene Pendler, die ohnehin schon unter langen Wegen und eingeschränkten Angeboten leiden.
Nach der Debatte die Regionalbahnen sei das "der nächste Humbug aus dem SPÖ geführten Infrastruktur-Ministerium. Das geht so nicht". Ihre Forderung: Infrastrukturministerium und ÖBB sollen einen neuen Plan vorlegen, damit Reisende nicht weiter belastet werden: "Die Arbeiten gehören in Randzeiten oder Ferien gelegt, nicht in die Hauptverkehrszeit."