Klimaschutz

Österreich beim Natur- und Biodiversitätsschutz säumig

Umweltschützer kritisieren das mangelnde Engagement österreichischer Bundesländer im Naturschutz und fordern einen Ausbau der Schutzgebiete.

Lydia Matzka-Saboi
Der WWF ortet bei den EU-Plänen zur Stärkung des Naturschutzes eine Arbeitsverweigerung vonseiten der österreichischen Bundesländer.
Der WWF ortet bei den EU-Plänen zur Stärkung des Naturschutzes eine Arbeitsverweigerung vonseiten der österreichischen Bundesländer.
Getty Images/iStockphoto

Die Umweltschutzorganisation WWF und der aktuelle Wissenschaftler des Jahres, Franz Essl, kritisierten am Dienstag "die Blockadehaltung der Bundesländer" gegenüber EU-Plänen zur Stärkung des Naturschutzes.

Laut WWF hat Österreich die bis Ende Februar laufende Frist zur Einbringung nationaler Vorschläge nicht eingehalten und bis dato nichts gemeldet. Das würde die weitere Abstimmung unter den EU-Mitgliedsstaaten blockieren, lautet die Kritik.

"Gerade Österreich hat im Biodiversitätsschutz dringenden Handlungsbedarf, da über 80 Prozent unserer FFH-geschützten (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie, Anm.) Arten und Lebensraumtypen in keinem guten Zustand sind", so WWF-Experte Josef Schrank und Forscher Essl. Die Bundesländer sollten sich daher konstruktiv einbringen, hieß es heute in einer Aussendung.

Der Erhalt der Artenvielfalt sei schon deshalb notwendig, da diese unsere Lebensgrundlage darstelle, so die Fachleute. Es bestehe etwa die Gefahr, dass in Zukunft Nahrungsmittel nicht mehr ausreichend und hochwertig produziert werden könnten, warnte Essl.

WWF kritisiert "Arbeitsverweigerung" der Bundesländer

Laut EU-Plänen sollen bis 2030 auch 30 Prozent der Landfläche durch Schutzgebiete wirksam geschützt sein. Ein Drittel dieser Gebiete – also zehn Prozent der Landfläche – soll einen strengen Schutz erhalten, informierte der WWF.

Alle Schutzgebiete sollen bis 2030 ein effektives und wirksames Management besitzen. Außerdem soll der Erhaltungszustand von mindestens 30 Prozent der EU-geschützten Lebensraumtypen und Arten in Österreich bis 2030 durch gezielte Maßnahmen verbessert werden oder zumindest einen positiven Trend zeigen.

Der WWF habe bereits im Vorjahr um die von der EU-Kommission vorgesehene Einbindung bei der Erstellung der nationalen Vorschläge ersucht, aber bis dato fehle jede Information seitens der Bundesländer. "Diese Arbeitsverweigerung gleicht einer Bankrotterklärung. Nicht umsonst läuft derzeit auch ein EU-Vertragsverletzungsverfahren zu fehlenden und mangelhaften Schutzgebieten", kritisierte WWF-Experte Josef Schrank.

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