Österreich steht im Achtelfinale der WM!
Mann des Spiels war Liefering-Youngster Johannes Moser. Der 17-Jährige ließ seine Mannschaft spät doppelt jubeln. Zunächst zeigte der Kärntner (83.) keine Nerven vom Punkt – verwertete cool im Panenka-Stil. Kaum sechzig Zeigerumdrehungen später erzwang der Angreifer dann auch noch das Eigentor von Tunesien-Verteidiger Mazen Slama Essefi. Endstand in Katar: 2:0.
Dem Team von Hermann Stadler gelingt Historisches: Noch nie zuvor stand eine U17-Auswahl in einem Achtelfinale bei einer Weltmeisterschaft. Dort wartet am Dienstag Fußball-Gigant England. Vor allem in der ersten Halbzeit sahen die Zuschauer ein Spiel auf Augenhöhe. Erst nach dem Seitenwechsel erhöhte Österreichs U17 die Schlagzahl und kam immer wieder zu gefährlichen Abschluss-Situationen.
Österreich präsentierte sich bereits in der Vorrunde stark, gewann alle drei Gruppenspiele und qualifizierte sich mit neun Punkten als Gruppensieger der Gruppe L für das Sechzehntelfinale. Zu Beginn des Turniers siegte die Mannschaft von Trainer Hermann Stadler gegen Saudi-Arabien (1:0), dann schlug die ÖFB-Auswahl Mali (3:0) und auch Neuseeland (4:1).
Co-Trainer Mario Huemerlehner hatte vor dem Duell ein schweres Spiel prophezeit – und so sollte es auch kommen. Tunesien zeigte sich von Beginn an in Spiellaune und hatte klare Vorteile im Ballbesitz. Österreich beschränkte sich vorwiegend auf die Verteidigung und setzte, wie bereits im Turnierverlauf äußerst erfolgreich, auf Umschaltsituationen.
Offensiv wurde Österreich erstmals in der 22. Minute vorstellig. Nach einer Kombination setzte Salzburg-Mann Dobias den Volley-Abschluss aber klar über das Tor. In der 30. Spielminute wäre Tunesien beinahe in Führung gegangen. Tormann Posch (30.) rettete die ÖFB-Auswahl aber mit einer guten Parade vor dem Rückstand – klärte einen gefährlichen Abschluss der Tunesier aus elf Metern souverän. Zehn Minuten später hatte Dobis das 1:0 am Fuß. Der Salzburg-Mann lief nach einem Ballgewinn im Mittelfeld alleine aufs Tunesien-Tor zu, aber scheiterte mit seinem flachen Abschluss – Goalie Bouaskar reagierte stark.
Österreich präsentierte sich nach dem Seitenwechsel spielfreudiger, kam immer wieder in gefährliche Zonen. Die erste ÖFB-Chance hatte wieder Dobis. Er kam im Strafraum in einer aussichtsreichen Situation an den Ball, zögerte aber zu lange und verpasste so den Abschluss-Moment. Danach kam das Stadler-Team immer wieder über die Außenbahnen (60., 61. und 66.) vor das Tunesien-Tor – einzig die letzte Zielstrebigkeit ließen die österreichischen Jungs vermissen. So wäre nach einem Posch-Patzer (68.) fast Tunesien in Führung gegangen. Der gefährliche Abschluss konnte aber von Pokorny geblockt werden.
Johannes Moser sorgte dann für Österreichs Führung (83.) vom Punkt. Und das sehenswert: Der Salzburg-Spieler verwertete im Panenka-Stil. Eine Minute später führte das Gegenpressing der ÖFB-Auswahl zum 2:0-Endstand. Nach dem hohen Ballgewinn schloss Moser ab, Tunesien-Verteidiger Mazen Slama Essefi wollte klären aber grätschte den Ball unglücklich ins eigene Tor.